Die Beziehung zwischen Geist und Seele eines Gläubigen (1076GE) I. Einführung A. Wie Gott den Gläubigen lenken und leiten möchte: 1. Geist Gottes – Geist des Gläubigen – Seele des Gläubigen – Leib des Gläubigen a. Röm 1,9 - “Ich diene Gott in meinem Geist.” Jeder für Gott akzeptable Dienst beginnt im Geist (nicht in der Seele). b. Hebr 4,12 - Nur das Wort Gottes versetzt uns in die Lage, zwischen Geist und Seele zu unterscheiden. B. Verwendung des griechischen Wortes psychikos = “seelisch” (in verschiedenen Bibeln häufig mit “sinnlich” oder “natürlich” übersetzt): 1. Kommt sechsmal im Neuen Testament vor: 1 Kor 2,14; 1 Kor 15,44 (2x); 1 Kor 15,46; Jak 3,15; Jud 19. 2. Steht immer im Gegensatz zu pneumatikos = “geistlich”. a. 1 Kor 15,44.46 - Vor der Auferstehung ein “seelischer” Leib mit Fleisch, Knochen und Blut. Nach der Auferstehung ein “geistlicher” Leib mit Fleisch und Knochen, aber ohne Blut (vgl. Lk 24,39; Hebr 9,11-12). 3. In den anderen drei Passagen wird psychikos in einem negativen Sinn gebraucht und beschreibt die Aktivität der Seele, die nicht der Kontrolle des Geistes untersteht (d.h. Rebellion). a. Judas 19 - Jene, die “Trennungen verursachen” und sich für “geistlich” halten, doch im Grunde von “Begierden” motiviert werden. Kennzeichen: “Trennungen”, Exklusivität, Befriedigung der Begierden. b. Jak 3,15 - Weisheit, die nicht von oben kommt: irdisch - seelisch - dämonisch. i. Jak 3,8-18 - Von ein und demselben Gläubigen kommen Segen und Fluch. * Zwei Arten von Baum = Wesen: + Eph 4,22-24 - der “alte Mensch” ist ein fauler Baum; der “neue Mensch” ist ein guter Baum. + Mt 7,16-20 - Man erkennt einen Baum an der Frucht, die er hervorbringt. * Zwei Arten von Quelle = Geist: + “Süßes” Wasser = Heiliger Geist + “Salziges” Wasser = böser Geist (Dämon) * Zwei Arten von Weisheit: + Von oben: Merkmale: rein, friedsam, gütig, belehrbar, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt + Nicht von oben: Merkmale: bitterer Neid, Zank und Streit, Prahlerei, Lüge; Verwirrung (vgl. 1 Kor 14,33) c. 1 Kor 2,7,14-15 - Der “geistliche Mensch” empfängt die “verborgene Weisheit”; der “seelische Mensch” kann sie nicht empfangen. Merkmale der verborgenen Weisheit: i. V.1-3 - Nicht mit Menschenweisheit oder Redekunst. Die einzige Tür: Christus gekreuzigt (vgl. Joh 10,9; Eph 2,18). ii. V.4-5 - Menschliche Schwachheit wird vom Heiligen Geist auf übernatürliche Weise bestätigt und gekräftigt (vgl. Röm 15,18-19; 2 Kor 12,9-10; Hebr 11,4). iii. V.6 - Erfordert geistliche Reife (vgl. Kol 1,27-29). iv. V.7 - Im “Verborgenen”, d.h. im Geist: Erfordert Wahrheit, Sanftmut, Stille, Reinheit (vgl. Ps 51,6; 1 Petr 3,4; Mt 5,8). v. V.8 - Offenbart Jesus als “Herrn der Herrlichkeit” (vgl. Joh 16,13- 15). vi. V.9 - Nicht über die Sinne, den Verstand oder die Phantasie (d.h. nicht über die “Seele”). vii. V.10-11 - Vom Heiligen Geist zum Geist des Gläubigen. viii. V.12 - Offenbart unser Erbe in Christus (vgl. Kol 1,12; 2 Petr 1,2-4). viiii. V.13 - Wird gedeutet in der Sprache, die vom Heiligen Geist gegeben ist, und nicht in der Terminologie menschlicher Gelehrsamkeit. x. V.16 - Der “Sinn Christi” wird uns vom Heiligen Geist verliehen (vgl. Phil 2,5-11). Der Weg nach oben führt nach unten. Schlüsselwort: Demut. Wird “uns” kollektiv verliehen (vgl. Eph 3,18-19). © Internationaler Bibellehrdienst 1998