3009GE - Arten von Zungen und Auslegung von Zungen 1. Arten von Zungen 1 Kor 12,10,28: Griechisch (in beiden Versen): “Arten von Zungen” (vom selben Wort leitet sich der Begriff “Genus”, dt. “Gattung” ab). Diese “Arten von Zungen” sind nicht für die direkte, persönliche Kommunikation mit Gott da, sondern zum DIENST in einer ÖFFENTLICHEN VERSAMMLUNG.. Gemeint sind nicht in erster Linie “verschiedene Sprachen”, sondern verschiedene GATTUNGEN/ARTEN oder mit ein unterschiedlicher ZWECK (entsprechend den verschiedenen GATTUNGEN/ARTEN VON GEBET). 1 Tim 2,1; 3,15: GEBET ist der PRIMÄRE DIENST der Ortsgemeinde. Beispiele für verschiedene ARTEN VON ZUNGEN: LOBPREIS: Eine Einführung in allgemeine Anbetung. Erfordert keine Auslegung. FÜRBITTE: Für eine Person, eine Situation oder die ganze Versammlung. Erfordert keine Auslegung. Manchmal setzt eine fürbittende Zunge PROPHETIE frei. GEBIETEN: Der Heilige Geist offenbart und attackiert satanische Aktivitäten. Erfordert keine Auslegung. ERMAHNUNG: Der Heilige Geist spricht zur Versammlung. Erfordert eine Auslegung 1 Kor 12,30b: Nicht notwendigerweise üben all jene, die eine ZUNGE in der privaten Gemeinschaft mit Gott praktizieren, auch den öffentlichen Dienst der ARTEN VON ZUNGEN aus. 1 Kor 14,18-19: In der öffentlichen Versammlung ist es unangebracht, nur “in einer Zunge” zu reden (es sei denn, zu einem Zweck, wie er oben genannt wurde) 1 Kor 14,28: Jedoch ist es in der Versammlung zulässig, zu sich selbst und zu Gott “in einer Zunge” zu beten (d. h. flüsternd). 2. AUSLEGUNG Diese Gabe der “Auslegung” ist nur dann relevant, wenn zuvor etwas in einer unbekannten Zunge ausgesprochen wurde. Von allen neun Geistesgaben erscheinen “Zungen” und “Auslegung” kein einziges Mal im AT. Dies liegt an ihrer speziellen Beziehung zur TAUFE IM HEILIGEN GEIST, die zum ersten Mal an Pfingsten stattfand. “Auslegung” ist nicht notwendigerweise eine wortwörtliche Übersetzung, sondern vielmehr eine Wiedergabe des allgemeinen Sinngehalts. Die Predigt mit einem Dolmetscher (einem “Ausleger”) zeigt, dass sich jeder Ausleger anders ausdrückt (vgl. die vielen verschiedenen modernen Übersetzungen des NT). 1 Kor 12,6: Es gibt “Verschiedenheiten von Wirkungen”. Diese Gabe äußert sich durch verschiedene Christen in unterschiedlicher Weise. Jemand bekommt nur den ersten Satz und macht im Glauben weiter. Ein anderer hört Worte oder sieht sie auf einer Schriftrolle geschrieben. Wieder ein anderer sieht eine Vision oder ein Bild und erzählt, was er sieht. 1 Kor 14,5: Eine “ermahnende Zunge” plus Auslegung = Prophetie. Erfüllt denselben Zweck (Erbauung der Gemeinde) und muss nach denselben Kriterien geprüft werden. Offensichtlich kann eine Zunge dieser Art nicht einfach nur “Geheimnisse” enthalten, die man zu Gott spricht (vgl. 1 Kor 14,2) 1 Kor 14, 12-13: Wenn nötig, kann jemand, der eine “ermahnende Zunge” bekommt, auch um die Auslegung bitten. Lk 11,11-13: Wer im Glauben darum bittet, Geistesgaben dieser Art praktizieren zu können, bekommt, worum er bittet. 1 Kor 14,5a. 12-13: Zungen und Auslegung sind innerhalb des offenbarten Willens Gottes für alle Gläubigen. 1 Kor 14,27-28: Mit Zungen plus Auslegung sollte man es in keiner Veranstaltung übertreiben. © Internationaler Bibellehrdienst 1998