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Der Begriff „Hyper-Grace“ (übersetzt Hyper-Gnade) ist ein relativ neuer Begriff in der theologischen Diskussion und bezieht sich auf eine bestimmte Auslegung der biblischen Gnade. Im biblischen Kontext bedeutet „Gnade“ die unverdiente Gunst Gottes, die den Menschen durch den Glauben an Jesus Christus zuteilwird.

Derek formulierte den Begriff „Gnade“ einmal wie folgt:
„Gnade ist die kostenlose, ohne Verdienst empfangene Gunst Gottes, die er jenen gewährt, die sie nicht oder die das Gegenteil verdient haben.“

Die Lehre der Hyper-Grace betont die unermessliche und unbedingte Gnade Gottes stark und stellt diese über andere biblische Lehren wie z.B. Buße und Heiligung. Befürworter der Hyper-Grace betonen, dass Gläubige, die an Christus glauben, bereits vollständig von allen ihren Sünden, einschließlich zukünftiger Sünden, vergeben sind. Sie lehnen daher die Notwendigkeit regelmäßiger Buße und Sündenbekenntnis ab, da sie glauben, dass die Gnade alles abdeckt. Laut dieser Lehre ist es also nach der Bekehrung nicht mehr notwendig, Buße zu tun, selbst wenn man gesündigt hat. Die Gnade Gottes sei so umfassend, dass alle Sünden praktisch automatisch vergeben würden: „Lebe, wie du möchtest, die Gnade Gottes wird alles regeln.“

Gnade ist zwar ein zentraler Aspekt des Evangeliums, geht aber immer Hand in Hand mit Buße und Heiligung sowie der Bemühung um ein Leben in Übereinstimmung mit Gottes Willen.

Vor der Irrlehre von Hyper-Grace hat schon Paulus selbst zu seiner Zeit gewarnt. Im Römerbrief 6,1-2 heißt es: „1 Was wollen wir hierzu sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade umso mächtiger werde? 2 Das sei ferne! Wir sind doch der Sünde gestorben. Wie können wir noch in ihr leben?“

In seiner Auslegung zum Römerbrief predigte Derek über Römer 6,1-2 folgendes:

„Es ist eine Sache, Vergebung für unsere vergangenen Sünden zu bekommen; das ist großartig. Aber es ist noch nicht alles, denn im Innern eines jeden von uns, ausnahmslos jedem, jedem, der von Adam abstammt, wohnt ein Rebell. Und auch wenn uns unsere vergangenen Sünden vergeben worden sind, wird dieser Rebell in uns genau diese Sünden weiterhin tun, sofern nichts gegen ihn unternommen wird...

... Am Ende des 5. Kapitels sagt Paulus in Vers 20:
„Wo aber die Sünde überströmend geworden, ist die Gnade noch überschwenglicher geworden...“

Je mehr die Sünde offensichtlich wurde und sich manifestierte, desto größer wurde die Gnade Gottes. Mit einem möglichen Einwand gegen dieses Statement beginnt Paulus nun das 6. Kapitel. Vergesst dabei nicht, dass diese Kapiteleinteilungen im Urtext nicht vorhanden waren, sondern von den Übersetzern nachträglich eingefügt wurden.

... Deshalb wäre nun folgender Einwand denkbar: „Okay. Wenn es so funktioniert, dann ist es so, dass wir umso mehr Gnade bekommen, je mehr wir sündigen. Wenn wir also in der Gnade bleiben möchten, brauchen wir nur weiterzusündigen.“ Das ist der gedachte Einwand.

Dem widerspricht Paulus mit Römer 6,1-2.

Im Wesentlichen sagt Paulus hier folgendes: „Wenn du so redest, hast du nicht begriffen, wie die Gnade Gottes wirkt, denn die Gnade Gottes lässt uns nicht in der Sünde lebendig bleiben.“ Wenn wir in die Gnade Gottes eintreten, machen wir eine dramatische Erfahrung: Wir sterben der Sünde ab, damit wir in der Gnade Gottes der Gerechtigkeit leben. 

Paulus sagt also: Es ist ein Widerspruch in sich, wenn man sagt, man könne gleichzeitig in der Sünde weiterleben und in der Gnade Gottes bleiben. Wer in Sünde lebt, dem schenkt Gott keine Gnade. Wir empfangen die Gnade Gottes nur unter der Bedingung, dass wir aufhören, in Sünde zu leben. Das ist außerordentlich wichtig, denn meiner Beobachtung nach – die zugegebenermaßen fehlbar ist – gibt es unzählige Christen, die über die Gnade Gottes sprechen, aber nicht verstehen, was es heißt, in der Gnade Gottes zu sein. Man kann nicht in Sünde leben und gleichzeitig in der Gnade Gottes sein. Diese beiden Dinge schließen sich gegenseitig aus. Wenn du in der Gnade Gottes bist, lebst du nicht in Sünde. Wenn du in Sünde lebst, bist du nicht in der Gnade Gottes.“

Die Gnade Gottes ist der perfekte Lehrer, weil sie uns nicht nur unterweist, sondern auch die Fähigkeit schenkt, gemäß der Unterweisung zu leben.

Titus 2,11-14
„11 Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen, 12 und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in dem jetzigen Zeitlauf, 13 indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus erwarten. 14 Der hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken.“

Lektionen, die uns die Gnade Gottes beibringt und lehrt:

1. Die Gnade lehrt uns zu Gottlosigkeit und weltlichen Begierden NEIN zu sagen.

2. Die Gnade lehrt uns ein aufrechtes, gottesfürchtiges Leben voller Selbstkontrolle zu führen.

3. Die Gnade lehrt uns auf die Wiederkunft Jesu zu warten.

4. Die Gnade erinnert uns, dass Jesus starb, um uns zu erlösen und von aller Bosheit und Schlechtigkeit zu reinigen.

5. Die Gnade lehrt uns, dass wir eifrig darauf bedacht sein sollen, dass zu tun, was gut ist.

Gnade bewirkt ein Gott wohlgefälliges Leben.

Wir vom IBL nehmen also Abstand von der Irrlehre der Hyper-Grace.

Quellen und weiterführende Lehren:

Derek Prince - Allein durch Gnade
Derek Prince - Fundamente des christlichen Glaubens