Folgefrage: Welchen Stellenwert hat die Krankenpflege (Körperpflege von Menschen) für einen Christen?
Nein, solch ein Gebot gibt es nicht. Als Christen haben wir die volle Freiheit, alles zu tun, was wir mit einem Herzen voller Liebe zu Gott und den Menschen tun können. Was wir aber nicht aus Liebe heraus tun können, sollen wir als Christen nicht tun.
Jesus wurden einmal nach dem größten Gebot befragt (Matthäus 22,35-40):
"Und es fragte einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, und versuchte ihn und sprach: Lehrer, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Er aber sprach zu ihm: 'Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.' Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: 'Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.' An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten."
Die tätige Nächstenliebe ist mit der Liebe zu Gott gleichgesetzt und übt vielmehr Barmherzigkeit ohne Ansehen der Person. Indem die Nächstenliebe ohne Ansehen der Person geschieht, darf man noch tiefer blicken und im anderen Menschen das Ebenbild Gottes erkennen.
In Jesus Christus ist die ganzheitliche Sorge Gottes um den Menschen sichtbar geworden. In seinem Leben und aus den Beispielen der Bibel sehen wir, wie Jesus gerade mit kranken Menschen umgegangen ist und sich besonders um sie gekümmert hat. So ist es auch unser ursprünglicher Auftrag – ein jeder nach seiner Berufung – die ganzheitliche Sorge Gottes um den Menschen fortzusetzen. Somit versteht sich Krankenpflege, in all seinen Facetten, als barmherzige Pflege des Menschen, welche im Ebenbild Gottes geschaffen sind, und sollte immer im Geiste Jesu geleistet werden, was bedeutet, dass man im Denken, Reden und Handeln wie Christus selber agiert. Dieses Handeln im Geist Jesu zeugt von Gottes- und Nächstenliebe.
Quellen und weiterführende Lehren:
B36GE - Fundamente des christlichen Glaubens
B114GE - Allein durch Gnade