Als Jesus Christus zu seinem Vater zurückging, sagte er seinen Jüngern voraus, dass er den Vater bitten werde und er einen anderen Tröster senden wird. Der Heilige Geist hat im Leben der Menschen eine äußerst wichtige Rolle. Er überführt von Sünde, von Gerechtigkeit und von Gericht und wendet die von dem Vater geplante und vom Sohn vollbrachte Errettung bei dem Sünder an. Er ist die dritte Person Gottes in der heiligen Dreieinigkeit. Eine Frage, die oft gestellt wird, ist, ob man zum Heiligen Geist direkt beten darf.
Derek Prince schrieb diesbezüglich in einem seiner Lehrbriefe:
„Eine der Haupteigenschaften des Heiligen Geistes ist es, dass Er die Aufmerksamkeit nie auf Sich selbst lenkt. Hier eine wörtliche Übersetzung einiger Aussagen Jesu in Bezug auf den Heiligen Geist: „… der wird Zeugnis geben von mir“ (Joh 15,26); „… Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden …“ (Joh 16,13); „… denn von dem Meinen wird er‘s nehmen und euch verkündigen“ (Joh 16,14).
Noch erstaunlicher ist die Tatsache, dass in der Bibel nicht ein Gebet erwähnt wird, das an den Heiligen Geist gerichtet ist! Das Gebetsmuster, das Jesus Seinen Jüngern gegeben hat, fängt an mit den Worten; „Unser Vater“. Dann fügte Er Sein eigenes Versprechen hinzu: „Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater verherrlicht werde im Sohn“ (Joh 14,13). Das Ziel und Mittelpunkt allen geistlichen Gebets ist Gott der Vater. Der Dienst des Heiligen Geistes ist es, uns zu helfen, den Vater mit unseren Gebeten zu erreichen – nicht uns ein alternatives Ziel anzubieten. Wir sollen im Geist und nicht zu dem Geist beten (siehe Eph 6,18).
In letzter Zeit sind einige Teile der Gemeinde von diesem geistlichen Muster abgedriftet. Das Augenmerk ist vom Vater und dem Sohn abgewichen und wurde auf den Geist fokussiert. Diese oft unterschwellige Betonungsänderung hat Gottes Volk geistlichen Gefahren ausgesetzt, die viele gar nicht merken bzw. wahrnehmen. Zwei grundsätzliche Prinzipien dürfen wir nicht aus den Augen verlieren:
Erstens: Der Heilige Geist hebt nie das menschliche Ego hervor oder umwirbt es auf irgendeine Weise.
Zweitens: Der Heilige Geist lenkt die Aufmerksamkeit nie auf Sich, sondern immer auf Jesus.
Wann auch immer diese Prinzipien außer Acht gelassen werden, kann es zwar eine Menge fleischliche Aufregung und emotionelle Selbstverwirklichung geben – aber von echter Heiligkeit wird kaum was zu finden sein. Das gibt Raum für satanische Fälschungen und dämonische Aktivität. So wie beim Heiligen Geist, muss auch unser Augenmerk immer auf Jesus gerichtet bleiben.”
Der Schlüssel zu effektivem Gebet besteht darin, zu lernen, mit dem Heiligen Geist so verbunden zu sein, dass wir uns Ihm unterordnen können. Dann können wir Ihm die Führung und Wegweisung überlassen; dann kann Er uns inspirieren und stärken und oft wirklich durch uns beten, um immer mehr in eine lebendige Beziehung mit Jesus Christus zu kommen.
Quellen und weiterführende Lehren:
Lehrartikel: Der Heilige Geist - Der selbstlose Diener
T60GE - Derek Prince - Der Heilige Geist in Ihnen