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Das Neue Testament zeigt uns drei hauptsächliche, aufeinanderfolgende Schauplätze, auf denen das ewige Gericht stattfinden wird. Jeder dieser Schauplätze fällt durch ein charakteristisches Merkmal auf, durch das er sich von den anderen unterscheidet: Den Stuhl oder Thron, auf dem der Richter sitzen wird, während er Gericht hält.

lm ersten Schauplatz heißt dieser Stuhl der „Richterstuhl Christi“. Hier werden die Nachfolger und Diener Jesu Christi gerichtet, die wahren Christen.

Im zweiten Schauplatz ist von dem „Thron der Herrlichkeit (Christi)“ die Rede. Hier werden die Heidenvölker am Ende der Großen Trübsalszeit gerichtet, bevor Christus sein Tausendjähriges Reich auf dieser Erde aufrichtet.

Im dritten Schauplatz wird uns „ein großer weißer Thron“ gezeigt. Von ihm aus werden alle übrigen Toten gerichtet, die nach dem Tausendjährigen Reich auferweckt werden.

Hierbei fällt auf, dass Christen als erste gerichtet werden. Manch einer wird sich wundern, dass die Christen überhaupt gerichtet werden – noch dazu als allererste. Jedoch liegt dem ein klares göttliches Prinzip zugrunde, das uns in 1. Petrus 4,17-18 genannt wird: „Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen? Und wenn der Gerechte mit Not errettet wird, wo wird der Gottlose und Sünder erscheinen?“

Petrus, der selbst Christ war, sagt hier, dass das Gericht bei „uns“, d.h. beim „Haus Gottes“ anfangen muss. Es ist ganz klar, dass mit beiden ausdrücken die Christen gemeint sind. Bestätigt wird dies noch durch die Tatsache, dass die so beschriebenen denen, „die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen“, gegenübergestellt werden, also den Ungläubigen. Petrus sagt deutlich, dass das erste Gericht den wahren Christen gilt.

Dieser Gerichtsschauplatz für Christen wird vom Apostel Paulus zweimal mit ganz ähnlichen Worten beschrieben. Erstens sagt er in Römer 14,10: „Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Christi gestellt werden.“ In Vers 12 desselben Kapitels fährt er fort: „Also wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.“

In 2. Korinther 5,10 benutzt Paulus eine ganz ähnliche Ausdrucksweise, um das Gericht der Christen zu beschreiben: „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses.“

Auch hier wieder geht aus dem Text selbst und dem ganzen Zusammenhang deutlich hervor, dass Paulus nur zu Christen spricht. Und wieder liegt die Betonung auf dem Einzelnen – „jeder“.

Weiter sagt Paulus, dass bei dieser Gelegenheit das gerichtet wird, „was er durch den (oder im) Leib vollbracht“ hat – d.h. die Taten und das Verhalten eines jeden Christen während seines Erdenlebens.

Jede Tat, die ein Christ bei Lebzeiten getan hat, fällt nach den Worten des Apostels unter eine von zwei bestimmten Kategorien: „Gutes“ oder „Böses“. Eine dritte Kategorie gibt es nicht, auch keine Neutralität. Jede Handlung des Christen hat ein ganz bestimmtes Gewicht, entweder zum Positiven oder Negativen. Jede Tat, die nicht im Glauben und Gehorsam zur Ehre Gottes getan wird, ist für ihn inakzeptabel, also „böse“ (oder schlecht). Auf dieser simplen, aber klar geoffenbarten Basis muss jeder von uns als Christ erwarten, dereinst gerichtet zu werden.

Was wird das für ein Gericht sein, das Christus von seinem Richterstuhl aus über die Christen hält? Zunächst einmal müssen wir mit allem Nachdruck betonen, dass dies kein Gericht zur Verdammnis ist. Diese äußerst wichtige Tatsache, dass jeder wahrhaft an Christus Gläubige keine Angst mehr davor zu haben braucht, schließlich doch noch verdammt zu werden, finden wir an vielen Stellen im Neuen Testament bestätigt. Beispielsweise sagt Jesus in Johannes 3,18: „Wer an ihn (Christus) glaubt, wird nicht gerichtet (oder verdammt); wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“

Hier geht es um einen klaren, deutlichen Unterschied. Der an Christus gläubige Mensch wird nicht verdammt; der Ungläubige dagegen ist bereits verdammt, auf Grund seines Unglaubens. In Johannes 5,24 gibt Jesus allen wahren Gläubigen die gleiche Zusicherung.

In Römer 8,1 spricht Paulus ebenfalls von der Gewissheit, frei von der Verdammnis zu sein: „Also gibt es jetzt KEINE VERDAMMNIS für die, welche in Christus Jesus sind ...“ Alle diese Bibelstellen machen deutlich, dass Menschen, die wahrhaft an Christus glauben, niemals in ein Gericht hineinkommen werden, das zur Verdammnis führt. Sie werden nicht mehr für irgendwelche Sünden gerichtet, die sie begangen haben. Wenn ein Mensch als Sünder im Glauben zu Christus kommt, ihn als seinen Erretter annimmt und als seinen Herrn bekennt, wird sein gesamtes Sündenregister auf einen Schlag von Gott gelöscht und nie wieder hervorgeholt (vgl. Jes 43,25; 44,22).

Wenn also für den wahren Gläubigen keine Verdammnis mehr möglich ist, wozu wird er dann überhaupt gerichtet? Nun, beim Gericht der Christen am Richterstuhl Christi geht es darum, ihren Lohn festzusetzen. Der Gläubige wird nicht im Hinblick auf die Gerechtigkeit, sondern auf den Dienst, den er für Christus getan hat, gerichtet bzw. beurteilt. Es geht also nicht um gerettet oder verdammt sein, sondern vielmehr darum, den Lohn festzusetzen, der jedem Gläubigen für seine Arbeit, die er für Jesus auf dieser Erde getan hat, zusteht.

Paulus beschreibt das Gericht der Gläubigen in 1. Korinther 3,11-15. Paulus sagt deutlich, dass es bei diesem Gericht nicht um „eines jeden Seele“, sondern um „eines jeden Werk“ geht. Sogar wenn die Werke eines Menschen total verbrennen, wird seine Seele dennoch gerettet werden.

Quellen und weiterführende Lehren:

B36GE - Fundamente des christlichen Glaubens
B49GE - Derek Prince - Richten - Wann? Warum? Wie?