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Das Thema meines Vortrages lautet, gemäß der Überschrift: Empfange den Heiligen Geist. Es handelt sich hierbei um ein sehr zentrales Thema des Neuen Testaments. Es betrifft eigentlich jeden Christen, da jeder Christ den Heiligen Geist empfangen sollte. Leider, gibt es im Leib Christi, insbesondere in den evangelikal, pfingstlerisch, charismatischen Gemeinschaften sehr viel Verwirrung und sehr viele Missverständnisse darüber was es bedeutet, den Heiligen Geist zu empfangen.

So wird, zum Beispiel, ein guter Baptist sagen: „Nun ich empfing den Heiligen Geist als ich wiedergeboren wurde. Es gibt nichts mehr, was ich empfangen könnte.“ Der Pfingstler wird sagen: „Nein du hast den Heiligen Geist bei deiner Wiedergeburt nicht empfangen, du empfängst den Heiligen Geist erst, wenn du im Geist getauft wirst und in Zungen redest.“ Normalerweise reden sie dann ziemlich ernst aufeinander ein. Wie es nun meistens ist, wenn ernsthafte Christen auf der Grundlage der Heiligen Schrift uneins sind, ist es auch in diesem Fall. Jeder von ihnen hat teils Recht und teils Unrecht. Ich glaube ich kann euch heute helfen, diese Verwirrung ein wenig zu entwirren. Denn in Wirklichkeit spricht das Neue Testament von zweierlei Möglichkeiten, wie ein Mensch den Heiligen Geist empfangen kann. Wenn wir diese beiden Möglichkeiten klar voneinander unterscheiden, wird es auch keine Verwirrung mehr geben. Um diese beiden Möglichkeiten zu definieren, zu beschreiben und voneinander zu unterscheiden, werde ich mich auf zwei historische Situationen des Neuen Testaments beziehen.

Ich werde mich auf zwei Sonntage beziehen. Auf zwei Sonntage, die für die christliche Kirche von immenser Bedeutung sind. Den ersten nenne ich „Auferstehungssonntag“, den zweiten, der sieben Wochen darauf folgte, nenne ich „Pfingstsonntag“. An diesen beiden Sonntagen machten die Gläubigen jeweils die Erfahrung den Heiligen Geist zu empfangen. Dennoch unterscheiden sie sich. Wenn wir das Wesen einer jeden Erfahrung verstehen, dann können wir auch verstehen, wo wir persönlich in diesem Punkt stehen. Habe ich den Heiligen Geist empfangen? Gibt es noch mehr zu empfangen? Was gehört dazu, wenn man den Heiligen Geist empfängt?

Der erste Wochentag - Auferstehungssonntag

Deshalb möchte ich nun als erstes den Bericht vom Auferstehungssonntag lesen, also von der ersten Erscheinung Jesu vor der Gruppe seiner Jünger. Wir finden ihn in Johannes 20,19-22: „Als es nun an jenem Tag, dem ersten der Woche …“ Ihr wisst natürlich, dass wir den ersten Tag der Woche Sonntag nennen? Der Sabbat ist der siebte Tag der Woche, der Sonntag ist der Beginn einer neuen Woche. Auf Hebräisch heißt er „yom reshon“ der erste Tag. Das Hebräische ist somit viel näher an der Bibel als wir, was die Bezeichnungen der Wochentage betrifft. Leider werden unsere Wochentage im englischen, so wie in den meisten anderen europäischen Sprachen, nach heidnischen Gottheiten benannt. Wednesday, im englischen, ist der Tag Wotans. Donnerstags ist der Tag Thors. Sonntag ist der Tag der Sonne, versteht ihr? Es ist wirklich sehr bedauerlich, dass wir so heidnisch sind, wenn es darum geht unseren Wochentagen Namen zu geben. Im Hebräischen heißt es lediglich Tag Eins, Tag Zwei, Tag Drei, Tag Vier, Tag Fünf, Tag Sechs, Tag Sieben. Und Tag Sieben ist dann der Shabbat, der Sabbat. Sonntag ist dann der „yom reshon“.Wenn man, so wie wir zum Beispiel, in Jerusalem lebt, ist der Sonntag der Wochentag, an dem am meisten los ist. Alles beginnt von neuem. Die Menschen haben sich am Sabbat ausgeruht und beginnen am ersten Tag der Woche wieder mit der Arbeit. Die meisten oder viele Glaubensgemeinschaften in Israel halten ihre Glaubensgottesdienste am Samstag ab, weil der Sonntag ein Wochentag ist, versteht ihr? Das war nur nebenbei. Und wie ich immer sage: kostet nichts extra!

Gehen wir also nochmal zu Vers 19 zurück: „… dem ersten der Woche, Abend geworden war und die Türen verschlossen waren an dem Ort, wo sich die Jünger versammelt hatten, aus Furcht vor den Juden, da kam Jesus und trat in ihre Mitte und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.“ Warum hat er das getan? Er wollte sie davon überzeugen, dass sie denselben Leib vor sich sahen, den sie auch durchbohrt am Kreuz gesehen hatten. Auf herrliche Weise umgestaltet aber immer noch derselbe Leib. „Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen. Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!“

Ich möchte einige Kommentare zu dem letzten eben gelesenen Vers abgeben. Das Wort das hier mit „anhauchen“ übersetzt wird, wird im weltlichen Sprachgebrauch beim Flötenspieler verwendet, der in das Mundstück seines Instruments bläst, um so Musik zu machen. Daraus schließe ich, dass Jesus nicht von ihnen entfernt Stand und sie sozusagen kollektiv anhauchte, sondern dass er jeden einzelnen von ihnen anhauchte. Während er das tat sagte er: „Empfangt den Heiligen Geist!“ Das griechische ist sehr exakt, wenn es um die Zeiten geht. Im Imperativ kennt es mehr als eine Zeitform. Diese spezielle Form deutet an, dass sie genau dann empfangen sollten, als er die Worte sprach. Somit hat zu jener Zeit jeder dieser Jünger den Heiligen Geist empfangen. Das steht außer Zweifel. Was bedeutet das nun? Soweit ich das verstehe sind sie an diesem Punkt vom alttestamentlichen Heil zum neutestamentlichen Heil übergegangen. Versteht ihr? Es handelt sich hier um Menschen, die noch unter dem Alten Testament ihr Heil fanden. Sie waren gerettet, weil sie an ein Opfer glaubten, dass zwar noch nicht erbracht aber durch Prophetie und Versprechen verheißen worden war.

In ihrem Glauben schauen sie nach vorne auf etwas Unvollständiges. Doch im Neuen Testament werden wir durch den Glauben an ein Opfer gerettet, und zwar das Opfer Jesu am Kreuz, das im Rahmen des Geschichtsverlaufs vollendet ist. Als Jesus starb sagte er, es ist vollbracht. Wir sehen zurück auf ein vollendetes Werk. Paulus sagt nun, es sind zwei Dinge notwendig, um das neutestamentliche Heil zu erfahren. Römer 10,9: „Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.“ Du wirst gerettet werden. Für das neutestamentliche Heil werden also zwei Bedingungen gestellt. Du bekennst Jesus als Herrn und du glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat. Diese Jünger hatten Jesus schon als Herrn bekannt, doch jetzt glaubten sie zum ersten Mal, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat. Sie gingen vom alten zum neuen Testament über. Dieser Übergang ist unser Vorbild. Für sie wurde es real, als sie dem auferstandenen Christus von Angesicht zu Angesicht gegenüber standen und indem sie von ihm durch Anhauchen den Heiligen Geist empfingen. Das griechische Wort für Geist lautet „pneuma“. Es bedeutet auch Wind und Hauch. Als er sie nun anhauchte und sagte „empfangt den Heiligen Geist“, sagte er „empfangt den Heiligen Hauch“. Das war eine direkte Transaktion von Person zu Person. Sie wurden ein Teil der neuen Schöpfung. Er denkt sich zurück an die erste Schöpfung, als Gott im Garten Eden aus Lehm einen Körper formte. Was tat er um ihm Leben zu schenken? Er hauchte in ihn den Atem des Lebens ein und er wurde geschaffen. Er wurde eine lebendige Seele. Die neue Schöpfung folgt dem gleichen Muster. Nur ist es hier nicht der Herr im Garten Eden, sondern der auferstandene Heiland, der den Tod überwunden hat und aus dem Grab auferstanden ist und der ein absolut siegreiches Leben seinen Jüngern einhaucht. Es ist ein Leben, das die Sünde, Satan, den Tod und das Grab überwunden hat. Es ist der eingehauchte Atmen des auferstandenen Heilands. Ich persönlich glaube, dass dies das Muster für jeden ist, der in das neue Heil eintreten will.

Ich glaube nicht, dass man gerettet werden kann ohne Jesus zu begegnen. Ich meine nun nicht, dass man ihm sichtbar begegnet, so wie die Jünger damals. Aber ich glaube auf jeden Fall nicht, dass es einen Zugang zur wahren Kirche Christi gibt außer durch Jesus selbst. Er sagte: „Ich bin die Tür! Wer durch mich eintritt, wird gerettet werden.“ Deshalb glaube ich, dass dies ein Muster für die Wiedergeburt eines jeden Menschen darstellt. Wir müssen Jesus begegnen. Wir müssen keiner Lehre glauben und keiner Gemeinde angehören, sondern vielmehr eine persönliche Begegnung mit dem auferstandenen Christus haben und von ihm, dem auferstandenen Christus, den eingehauchten Atmen Gottes, also den Heiligen Geist empfangen und eine neue Schöpfung werden. So gehen wir vom Tod zum Leben über.

Ich erinnere mich daran, wie ich Jesus von Angesicht zu Angesicht begegnete. Nicht sichtbar, aber von Angesicht zu Angesicht. Es war in einer Kaserne der Armee im zweiten Weltkrieg. Ich hatte keine lehrmäßigen Erkenntnisse über die Errettung. Ich kann nicht behaupten, dass ich wiedergeboren war. Ich wusste nicht, was man tun muss um gerettet zu werden. Und glaubt mir: Ich war gerettet. Später bekam ich dann die Lehre. Aber ich war Jesus begegnet. Liebe Freunde, ich möchte euch nur sagen, dass man Jesus nicht begegnen kann ohne dadurch verändert zu werden. Du kannst einer Gemeinde beitreten und dich doch nicht verändern. Du kannst mit deinem Verstand alle möglichen Dinge glauben und dich doch nicht ändern. Doch wenn du dem auferstandenen Christus begegnest wird dein Leben umgestaltet; dauerhaft umgestaltet! Bei mir geschah das vor 45 Jahren und hat die Wirrnisse der Zeit überstanden. Für mich ging es dabei nicht um eine Lehre und wohl für die Jünger damals auch nicht. Sie bekamen keine plötzliche biblische Offenbarung. Sie begegneten Jesus und empfingen den Heiligen Geist. Göttliches, ewiges Auferstehungsleben, unvergängliches Leben, unbesiegbares Leben. Später sagt Johannes darüber: „Alles aus Gott Geborene, überwindet die Welt.“ Mit diesem Leben in dir, kannst du nicht besiegt werden. Denn dieses Leben ist unbesiegbar. Es hat das Böse überwunden. Es steht über allem und das ist großartig! Das ist einfach herrlich.

An dieser Stelle lese ich von meiner Gliederung ab. An diesem Punkt empfingen die Jünger göttliches, ewiges Auferstehungsleben. Aber für ihren Dienst hatten sie nach wie vor keine Zielsetzung. Schon nach wenigen Tagen ging Petrus wieder zum Fischen. Er wusste immer noch nicht, was Gott für ihn bestimmt hatte. Auch in der Stadt Jerusalem setzte sich kein Zeichen. Dort lebte man völlig unberührt weiter. Jeden Tag gingen sie in den Tempel, um Gott zu loben und zu preisen, doch dadurch wurde in Jerusalem nichts verändert. Nach dieser Erfahrung, in der Zeit zwischen dem Auferstehungssonntag und dem Tag seiner Himmelfahrt sagte Jesus zu ihnen: „Es gibt noch mehr zu empfangen.“ Glaubt nicht ihr hättet schon alles. Wenn ich Menschen begegne, die zu mir sagen: „Ich bekam alles, als ich gerettet wurde“, erwidere ich: „Wenn du alles hast, dann zeig es uns. Wo ist es?“ Man sollte es sehen können. Ich möchte zwei Schriftstellen lesen, in denen Jesus sehr deutlich machte, dass es noch mehr zu empfangen gäbe, als das, was sie durch die Wiedergeburt empfangen hatten, so wunderbar das auch sein mochte.

Das „Mehr“ empfangen

Lukas 24,48-49. Vergesst nicht, dass diese Worte kurz vor Jesu Himmelfahrt gesprochen wurden, etwa 40 Tage nach seiner Auferstehung: „Ihr aber seid Zeugen hiervon! [und er spricht zu den Jüngern] Und siehe, ich sende auf euch die Verheißung meines Vaters; ihr aber bleibt in der Stadt Jerusalem, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe!“ Er sagt also, es komme noch mehr und zwar die Verheißung des Vaters, die ihr noch nicht empfangen habt. Doch wenn ihr sie empfangt, werdet ihr Kraft empfangen meine Zeugen zu sein. Dann wiederum in Apostelgeschichte 1,4-5: „Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, nicht von Jerusalem zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, die ihr [so sprach er] von mir vernommen habt, [dann erklärt er, wie die Verheißung seines Vaters aussieht] denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.“ Das ist also die Verheißung des Vaters. Jemand hat einmal geschätzt es gäbe 7000 Verheißungen Gottes in der Bibel. Doch das ist die Verheißung – die Verheißung des Vaters für seine Kinder. „Ihr aber werdet im Heiligen Geist getauft werden.“ Und dann erklärt er in Vers 8 den Zweck dieser Verheißung: „... sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!“ Hier haben wir also die Verheißung der Geistestaufe. Welchen Zweck hat sie? Wir sollen Kraft empfangen, um Zeugen zu sein. Das war noch nicht geschehen. Das fand ungefähr 40 Tage nach der Erfahrung des Auferstehungssonntags statt, wo sie in der Wiedergeburt den Heiligen Geist empfangen hatten. Und Jesus sagte: „Ihr werdet noch eine andere Erfahrung machen, in der ihr mit Kraft ausgestattet werdet, um meine Zeugen zu sein.“ Fast alle Bibelkommentatoren, egal welchen Hintergrund sie haben, sind sich einig, dass diese zweite Verheißung an Pfingsten erfüllt wurde.

Gehen wir also zu Apostelgeschichte 2 und lesen einige Verse, die die Erfüllung der Verheißung beschreiben. Zunächst einmal lesen wir Apostelgeschichte 2,1-4. Jetzt sprechen wir über den Pfingstsonntag: „Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daher fahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.“ Das ist die Erfüllung der Verheißung.

Phase 1 – Untertauchen

Ich möchte euch nun drei aufeinanderfolgende Phasen dieser Erfahrung aufzeigen. Zunächst einmal kam der Heilige Geist wie ein gewaltiger Wind herab und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Denkt daran, dass man vom Standpunkt der sprachlichen Herkunft betrachtet, taufen auch mit eintauchen oder untertauchen wiedergeben kann. Das ist eine unumstrittene linguistische Tatsache. Die Wassertaufe ist ein Eintauchen ins Wasser. Doch die Geistestaufe ist ein Eintauchen in den Heiligen Geist. Versteht ihr? Wassertaufe: Man taucht ins Wasser unter und taucht wieder auf. Geistestaufe: Der Geist kommt von oben herab und man wird von oben her eingetaucht. Man kann diese beiden Möglichkeiten mit dem Untertauchen in einem Swimmingpool und einem Spaziergang unter den Niagarafällen vergleichen. In beiden Fällen taucht man ein, doch beim letzteren wird man von oben her eingetaucht.

Ich erinnere mich noch, wie ich zum ersten Mal die Niagarafälle sah. Ich sagte zu mir selbst: „Man könnte nicht mal eine halbe Sekunde darunter stehen ohne unterzutauchen.“ Doch handelt es sich nicht um ein Untertauchen, bei dem wir in das Wasser hineinsteigen, sondern vielmehr ein Untertauchen, das von oben über uns kommt. So wurde jeder der Jünger, der an diesem Punkt im oberen Zimmer saß, im Heiligen Geist eingetaucht, der von oben herab über sie nieder kam. Es heißt: Er erfüllte den ganzen Raum in dem sie saßen. Sie tauchten also voll und ganz in den Heiligen Geist ein – die erste Phase.

Phase 2 – erfüllt werden

Zweite Phase: Es heißt, sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt. Jeder von ihnen empfing in seinem innersten den Heiligen Geist bis er ganz voll war.

Phase 3 – das Überfließen

Die dritte Phase nenne ich „das Überfließen“. Sie begannen in neuen Sprachen zu reden, wie es ihnen der Geist eingab. In Matthäus 12,34 sagt Jesus folgendes: „Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.“ Mit anderen Worten, wenn dein Herz bis zum Überfließen voll ist, dann wird dieses Überfließen mit Worten von statten gehen, die aus deinem Mund kommen. Das ist biblisch.

Als sie erfüllt wurden und es nicht mehr zurückhalten konnten, flossen sie über. Sie begannen so zu reden, wie es ihnen der Geist eingab. Das sind die drei Phasen dieser Erfahrung. Eintauchen von oben herab, Erfüllung und Überfließen. Eintauchen, Erfüllung und Überfließen. Theoretisch könnte man an jeder Stelle aufhören. Sie könnten eingetaucht sein ohne erfüllt zu werden. Oder sie könnten eingetaucht und erfüllt worden sein ohne überzufließen. Meine Frage lautet nun: Warum soll man sich mit weniger als dem Besten zufrieden stellen? Ich predige oft vor Katholiken. Ich erinnere sie immer wieder daran, dass ihre biblischen Lieblingsfiguren, Maria und Petrus, beide auf diese Art und Weise empfingen. Ich sage zu ihnen: „Wenn diese beiden es so empfangen haben, warum sollt ihr es auf eine andere Art und Weise empfangen?“ Wenn ich es so ausdrücke, dann kann ich oft miterleben, wie hunderte von Katholiken in den nächsten Minuten den Heiligen Geist empfangen.

Ich möchte nun meinen Kommentar zu dieser zweiten Erfahrung vorlesen. Die Jünger empfingen eine manifestierte, übernatürliche Kraft. Ich möchte diese Worte besonders betonen. Sie manifestierte sich. Jeder wusste, dass es geschehen war. Es handelte sich nicht nur um ein inneres Erlebnis. Es war übernatürlich und es war eine Kraft. Sie empfingen eine Kühnheit, um Zeugen sein zu können, die sie zuvor nicht gehabt hatten. Sie waren wiedergeboren, doch sie hatten keine Kühnheit in ihrem Zeugnis. Sie empfingen Einsicht in die Heilige Schrift. In den nächsten Minuten stand Petrus auf und sagte ohne eine Konkordanz oder ein Script zu sehen: „Dies ist es, was der Prophet Joel verheißen hatte!“ Eine Stunde früher hätte er das noch nicht sagen können, weil er die Einsicht noch nicht gehabt hätte. Auf einmal stand ihm die Bibel auf eine ganz neue Art und Weise vor Augen. Und schließlich wurden sie zu ihrer apostolischen Mission freigesetzt. Nach Pfingsten hat Petrus nie mehr vom Fischen gesprochen. Schließlich machte sich der Einfluss auch auf Jerusalem bemerkbar. Innerhalb weniger Stunden wusste jeder in Jerusalem, dass etwas Ungewöhnliches geschehen war. Als sie wiedergeboren wurden verbreitete sich diese Kunde nicht. Doch als sie im Geist getauft wurden, wusste es bald jeder. Wie viele von euch wissen aus Erfahrung, dass das nicht lange im Verborgenen bleibt!? Irgendwie geraten dadurch die Dinge in Bewegung. Ist es euch aufgefallen?

Jemand fragte einmal meinen Freund Bob Mumford, was der Beweis für die Taufe wäre. Er erwiderte: „Schwierigkeiten!“

Sehen wir uns die kurze Zusammenfassung hier unten an. Ich möchte die beiden Sonntage nebeneinander darstellen. Auf der linken Seite der Auferstehungssonntag, auf der rechten Seite der Pfingstsonntag. Wie ihr seht gibt es drei Unterschiede. Das Ausrufezeichen hier unten stand in meiner ursprünglichen Gliederung hier oben, aber das macht nichts.

Auferstehungssonntag: Der auferstandene Christus – Pfingstsonntag: Der in den Himmel aufgefahrene und verherrlichte Christus.

Auferstehungssonntag: Der eingehauchte Geist, – Pfingstsonntag: Der ausgegossene Geist.

Auferstehungssonntag: Leben war die Folge – Pfingstsonntag: Kraft war die Folge.

Das eine widerspricht dem anderen nicht. Es geht hier nicht um ein „entweder, oder“. Gott möchte, dass sein Volk beide Erfahrungen macht. Die Tatsache, dass du ein Auferstehungssonntagserlebnis hattest, bedeutet nun nicht, dass du kein Pfingstsonntagserlebnis mehr bräuchtest. Ist euch das klar? Wenn der Baptist nun sagt: „Ich bekam das schon, als ich errettet wurde.“ Dann hat er Recht. Aber er hat nicht alles bekommen. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass die meisten von uns noch nicht alles haben. Es gibt für die Meisten noch viel mehr zu empfangen. Ich hoffe das wird dadurch deutlich. Als ich das erkannte und die beiden Sonntage nebeneinander sah, hatte ich keine Probleme mehr, wenn es um die Frage ging: Wer hat den Heiligen Geist empfangen, wer hat ihn nicht empfangen? Jedes wiedergeborene Kind Gottes hat durch die Wiedergeburt den Heiligen Geist zum Leben empfangen. Doch jedes wiedergeborene Kind Gottes muss, gemäß dem neuen Testament, im Heiligen Geist getauft werden und die übernatürliche Kraft empfangen, um Zeugnis geben zu können. Diese beiden stehen nicht im Streit miteinander, sie passen vielmehr ausgezeichnet zusammen.

Jetzt steht das Ausrufezeichen an der richtigen Stelle. Empfangt den Heiligen Geist. Ich möchte euch darauf hinweisen, dass das keine Empfehlung war sondern vielmehr ein Gebot. In der Regel gibt Jesus keine Empfehlungen, er gibt Befehle. Hier sind wir an einem entscheidenden Punkt angelangt. Ab Apostelgeschichte 2, bezieht sich der Ausdruck „den Heiligen Geist empfangen“, stets auf die Pfingstsonntagerfahrung. Das ist einfach eine Frage des neutestamentlichen Sprachgebrauchs. Dadurch wird das andere nicht beiseite gedrängt, aber es bedeutet: Ab Apostelgeschichte 2 ist die Pfingstsonntagerfahrung gemeint, wenn der Ausdruck „den Heiligen Geist empfangen“ auftaucht.

Schauen wir uns noch kurz drei Beispiele an. Apostelgeschichte 8: die Ereignisse in Samaria, nachdem Philippus dorthin gegangen war und Christus gepredigt hatte. In Apostelgeschichte 8,12 heißt es: „Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sich Männer und Frauen taufen.“ Jesus sagte: „Gehet hin in alle Welt, verkündigt alle Kreatur das Evangelium. Wer glaubt und getauft wird, wird gerettet werden.“ Wir müssen also anerkennen, dass diese Samariter gerettet waren. Sie glaubten und wurden getauft. Doch es fehlte ihnen etwas in ihrem Erfahrungsschatz. Von Philippus bekamen sie nichts mehr.

Wir lesen nun Vers 14: „Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. Diese kamen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen.“ Sie waren gerettet, aber die Apostel beteten für sie, auf dass sie den Heiligen Geist empfingen. Hier also nicht das Auferstehungssonntagserlebnis, sondern das Pfingstsonntagserlebnis. „Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen.“ Beachtet Folgendes: Immer wenn von der Geistestaufe die Rede ist, wird darauf hingewiesen, dass der Heilige Geist von oben herab kommt. „Er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren nur getauft auf den Namen des Herrn Jesus.“ Sie waren errettete und getaufte Gläubige, doch der Heilige Geist war noch auf keinen von ihnen gefallen. „Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.“ Dreimal wird uns berichtet, dass diese geretteten und getauften Gläubigen noch den Heiligen Geist empfangen müssten. Also nicht das Auferstehungssonntagserlebnis, sondern das Pfingstsonntagerlebnis.

Gehen wir nun zu Apostelgeschichte 10,47, zu den Ereignissen im Haus des Kornelius. Ihr erinnert euch daran: Petrus ging zu ihm und brachte ihnen das Zeugnis von Jesus. Der Heilige Geist fiel auf sie. Er unterbrach Petrus‘ Predigt und auch diese Nichtjuden begannen in Zungen zu reden. Petrus gibt daraufhin folgenden Kommentar ab: „Kann auch jemand diesen das Wasser verwehren, dass sie nicht getauft werden sollten, die den Heiligen Geist empfangen haben gleichwie wir?“ Er bezog sich hier auf die Tatsache, dass er sie in Zungen reden hörte. Sie hatten also in einem Pfingstsonntagerlebnis den Heiligen Geist empfangen.

Weiter zu Apostelgeschichte 19,2. Paulus kam das erste Mal nach Ephesus. Dort traf er einige Jünger. Er hatte den Eindruck diesen fehlte etwas in ihrem Erfahrungsschatz und somit stellte er ihnen folgende Frage: „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie aber antworteten ihm: Wir haben nicht einmal gehört, dass der Heilige Geist da ist!“ Wenn nun jeder der glaubt in jederlei Hinsicht automatisch den Heiligen Geist empfangen würde, wäre das doch eine ziemliche bedeutungslose Frage oder? Somit sprach er also nicht über die Wiedergeburt, sondern über die Pfingstsonntagserfahrung.

Jetzt möchte ich sehr praktisch werden. Ich möchte euch sagen, wie man den Heiligen Geist empfängt. Zweifellos haben ihn viele von euch schon empfangen. Dennoch denke ich, dass es unwahrscheinlich ist, dass in einem so großen Treffen jeder von euch ihn schon empfangen hat. Ich erzähle euch das nicht nur im Interesse derer, die ihn noch nicht empfangen haben, auch wenn sie mir dabei ganz besonders am Herzen liegen, sondern auch um euch ein Schema an die Hand zu geben, wie ihr Menschen anleiten könnt den Heiligen Geist zu empfangen. Ich sage euch, ich weiß dass es funktioniert. Die Erfahrung hat das bestätigt. Ich präsentiere euch keine graue Theorie.

Wie empfängt man die Taufe im Heiligen Geist?

Ruth und ich waren vor ungefähr zwei Jahren mit einem Team in Sambia. Dort fand in einem sehr abgelegenen Winkel des Landes eine Versammlung mit ungefähr 7000 Afrikanern statt. Systematisch und sorgfältig lehrte ich sie, was das Kreuz bewirkt und wie man von Flüchen und Dämonen befreit wird, was in Afrika von entscheidender Bedeutung ist. Am vierten Vormittag folgte die Lehre über den Heiligen Geist. Ich lehrte sie fast genau dasselbe, was ich euch soeben gelehrt habe. Dann sagte ich: „Ich möchte euch nun lehren, wie man empfängt.“ Als ich sie an den Punkt gebracht hatte, wo sie empfangen sollten, sagte ich: „Jetzt möchte ich, dass ihr kein Wort mehr in eurer Muttersprache sprecht, sondern nur noch in einer neuen Sprache.“ Es entstand eine ungefähr einminütige Pause und dann begann ein Mann in einer neuen Sprache zu reden. In den folgenden 30 Sekunden haben, meiner Meinung nach, mindestens 4000 Menschen gleichzeitig die Geistestaufe empfangen. Das habe ich, wenn gleichwohl in anderen Dimensionen, schon an vielen Orten miterlebt.

Noch etwas früher war ich bei einer katholischen Gemeinde in Österreich zu Gast. Der katholische Priester bat mich, den Menschen etwas über die Taufe und die Zungenrede zu erzählen. Wenn du in der katholischen Kirche den Priester auf deiner Seite hast, kannst du gar nicht mehr verlieren. Ich mein, es ist fast dasselbe, wie wenn du der Prophet Elias wärst. Ich erzählte ihnen dann genau dasselbe, das ich euch erzählt habe. Es waren ungefähr 900 Menschen in der Kirche. Als ich fragte, wie viele von ihnen möchten empfangen, kamen mindestens 500 nach vorne. Ich leitete sie in einfachen Schritten an und schon hoben sie ab und sprachen und sangen in Zungen. Ich sage euch: Dieses wunderbare Kirchengebäude aus Steinmarmor hörte Klänge, die es wohl noch nie vorher gehört hatte. War das ein herrlicher Anblick. 500 Menschen, alle frisch im Heiligen Geist getauft, beten den Herrn an, sangen in Zungen. Seht ihr: Wenn die Katholiken einmal auf Touren kommen, kann sie niemand mehr zurückhalten. Man weiß dann nicht mehr wo das enden wird. Ist das richtig? Ist diese Lehre auch zuträglich? Solange sie von der Autorität innerhalb der katholischen Kirche kommt, ist sie es. Hierüber könnte man vieles Positives sagen, auch wenn es durchaus zu Problemen führt.

Ich möchte nun noch etwas sehr wichtiges anfügen. Das charakteristische Siegel der Geistestaufe ist die Zungenrede. Manche Menschen nennen es einen Beweis dafür. Ich persönlich nenne es lieber den Gipfelpunkt der Taufe. Es handelt sich dabei weder um das Eintauchen noch um die Erfüllung, sondern um das Überfließen. Viele Menschen sind mit dem Geist erfüllt worden, erlebten jedoch nie dieses Überfließen. Doch warum soll man vorher aufhören? Sowohl im Epheser als auch im Korintherbrief spricht Paulus vom Empfangen des Siegels des Heiligen Geistes. Ein Siegel wird auf einen Gegenstand aufgedrückt, sei es ein Paket oder was auch immer. Dadurch unterscheidet es sich sichtbar von allem anderen. So verhält es sich auch mit dem Siegel des Heiligen Geistes. Es unterscheidet diese Menschen von allen anderen. Wenn du den Heiligen Geist empfangen hast bist du, sozusagen, auf spezielle Weise gekennzeichnet. Gekennzeichnet für die Menschen aber auch eine Warnung für Satan.

Das Siegel, das ich im Neuen Testament finde – es ist nur meine persönliche Anschauung – ist die Zungenrede. Dazu folgende vier Kommentare:

Es war das Siegel, das die Apostel empfingen. Sie zögerten ungefähr 10 Tage lang, doch sobald sie in Zungen redeten zögerten sie nie wieder. Und übrigens, nach ihnen hat auch keiner mehr lang gewartet, um die Taufe zu empfangen. Die Vorstellung, man müsse Wochen, Monate ja sogar Jahre lang darauf warten ist unbiblisch. Nach Pfingsten gab es kein zögern, kein warten mehr. In einer Pfingstgemeinde traf ich mal einen Mann, der sagte: „Ich warte nun schon seit 25 Jahren auf die Taufe.“ Ich sagte: „Ich kenne ihr Problem. Sie möchten das Gott alles tut.“ Er erwiderte: „Genau. Ich möchte das alles von Gott ist.“ Ich sagte: „So werden sie es nie bekommen. Gott wird seinen Teil tun, sie aber müssen auch ihren Teil dazu beitragen.“ Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er starb ohne jemals in Zungen geredet zu haben. Es ist nicht biblisch nach Pfingsten noch lange zu warten.

Die Apostel empfingen dieses Siegel. Sie erkannten es auch bei anderen an. Das herausragende Beispiel hierfür sind die Ereignisse im Hause des Kornelius. Petrus glaubte nicht einmal, dass Nichtjuden je Christen werden könnten. Sobald er sie in Zungen reden hörte sagte er: Tauft sie, denn sie haben dasselbe empfangen wie wir. Er wartete nicht lang auf Früchte. Prüfte sie nicht ob sie denn auch die Lehre kannten. Er sagte sie haben empfangen. Sie fragten nie nach einem anderen Siegel. Das Neue Testament bietet auch kein anderes Siegel an.

Gehen wir nun zu der Frage zurück: Wie empfängt man. Gehen wir zuerst einmal zu Lukas 11,11-13. Hier finden wir Worte der Ermutigung. Jesus sagt folgendes: „Welcher Vater unter euch wird seinem Sohn einen Stein geben, wenn er ihn um Brot bittet? Oder wenn [er ihn] um einen Fisch [bittet], gibt er ihm statt des Fisches eine Schlange? Oder auch wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion geben?“ Im Wesentlichen sagt er, dass ein Vater, der von seinem Kind um etwas Gutes gebeten wird, ihm nie etwas Schlechtes geben wird. Dann überträgt er das auf unseren himmlischen Vater und sagt: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird der Vater im Himmel [den] Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!“ Wisst ihr, ich habe schon Christen getroffen, die behaupteten es wäre unbiblisch, um den Heiligen Geist zu bitten. Doch Jesus sagt, wenn du ein Kind Gottes und wiedergeboren bist, dann hast du auch das Recht um den Heiligen Geist zu bitten. Tatsächlich legt er auf uns die Verantwortung darum zu bitten. Vergiss nie, wenn du ein wiedergeborenes Kind Gottes bist und zu Gott deinem Vater durch Jesus, seinen Sohn, kommst, der der einzige Weg ist – wenn du um etwas Gutes und biblisch verankertes bittest, dann wirst du nie etwas Schlechtes bekommen. Das ist eine Garantie. Doch die Verantwortung zu bitten liegt allein bei dir. Um die eigentlichen Schritte aufzuzeigen, die zum Empfang erforderlich sind, wenden wir uns Johannes 7,37-39 zu: „Aber am letzten, dem großen Tag des Festes [Ich glaube es handelt sich um das Laubhüttenfest] stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe …“

Das ist zu höflich ausgedrückt. Die Bibel sagt eigentlich: „Aus dessen Bauch“. Ich wuchs als kleiner Junge in der anglikanischen Kirche auf und immer wenn diese Passage gelesen wurde, war ich leicht schockiert, wie man nur in der Kirche über etwas so vulgäres wie den Bauch sprechen könnte. Doch die Wahrheit ist, dass es wirklich daher kommt. Es gibt einen Bereich in uns, der interessanterweise im griechischen als eine Art konkaven Raum bezeichnet wird. Derselbe Wortstamm bezeichnet auch das Himmelsgewölbe. Es gibt also einen Bereich im Körper des Gläubigen, der für den Heiligen Geist reserviert ist. Wusstet ihr das? Seid nicht so geistlich. So kommt der Heilige Geist direkt in deinen Körper. Also heißt es: Aus dessen Bauch. Als ich dort in der Armeekaserne ganz allein die Geistestaufe empfing, fühlte ich etwas in meinem Bauch. Ich wunderte mich, was wohl als nächstes geschehen würde. Dann sagte ich laut zu Gott: „Wenn du möchtest, dass ich in anderen Zungen reden soll, dann bin ich bereit. Ich war nicht sonderlich ambitioniert, doch in dem Moment, als ich das sagte, stieg dieses Feuer aus meinem Bauch zu meiner Brust empor und schließlich zu meinem Rachen. Dann kann ich mich noch daran erinnern, wie irgendetwas im hinteren Bereich meines Mundes umhersprang, das sich wie ein Stück Hartgummi anfühlte. Ich bemerkte, dass es sich dabei um meine Zunge handelte. Ich öffnete meine Mund und diese eigenartigen Töne kamen hervor. Doch die Tatsache, dass es in meinem Bauch angefangen hat stand mir immer dann noch sehr plastisch vor Augen. Genau das hat Jesus auch gesagt: Aus dem Bauch werden Ströme des lebendigen Wassers fließen. Ist das nicht eine wunderbare Veränderung? Hier haben wir einen durstigen Mann, der nicht genug für sich selbst hat, empfängt den Heiligen Geist und wird quasi zu einem Kanal für die Ströme lebendigen Wassers. Nicht nur ein Strom, sondern die Ströme. Was für eine Veränderung. Der Autor dieses Evangeliums fügt hier einen Kommentar ein: „Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben.“ Die Gläubigen sollen den Heiligen Geist empfangen. „Denn der Heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.“ In diesem Sinne konnte der Heilige Geist nicht gegeben werden bis Jesus verherrlicht wurde. Wann wurde Jesus verherrlicht? Als er in den Himmel auffuhr und den Platz zur Rechten seines Vaters einnahm.

Wenn wir kurz zu Apostelgeschichte 2 zurückgehen, werden wir lesen, was Petrus in seiner Zusammenfassung der Pfingstereignisse sagte. Apostelgeschichte 2,32-33: „Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dafür sind wir alle Zeugen. Nachdem er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist [das ist die Verherrlichung] und die Verheißung des Heiligen Geistes empfangen hat von dem Vater, hat er dies ausgegossen, was ihr jetzt seht und hört.“ Der verherrlichte Christus empfing also vom Vater das Geschenk des Heiligen Geistes und goss diesen über seine Jünger aus. Die Folgen davon konnte man, bitte beachtet das, sehen und hören. Es handelte sich nicht nur um einen unsichtbaren inneren Vorgang, sondern um eine Erfahrung, die Auswirkungen auf ihren Körper und ihre Sinne hatte.

Gehen wir zurück zu Johannes 7. Wie empfängt man? Ich möchte euch vier einfache Schritte erläutern. Das Problem ist nicht, dass es so kompliziert ist, sondern vielmehr, dass es so einfach ist. Menschen, die theologisch denken und komplizierte Gedankengänge nachvollziehen möchten, finden das hier manchmal zu einfach, um es zu glauben und nachvollziehen zu können. Wie sehen diese Schritte nun aus?

Nummer 1: Sei durstig. Wenn dich dürstest, so qualifizierst du dich. Du musst nicht aus der Bibel zitieren können. Du musst nicht einmal nachweisen können, dass du schon so und so lange deinen Zehnten zahlst. Du musst einfach durstig sein. Das ist wesentlich. Wenn die Menschen zu mir kommen dann sage ich: „Denkt daran, die Taufe ist für die Durstigen da. Befreiung ist für die Verzweifelten da.“ Wenn Menschen zu mir kommen und befreit werden wollen, sage ich manchmal zu ihnen: „Hören sie zu. Ich kann ihnen nicht helfen. Sie sind nicht verzweifelt. Kommen sie wieder wenn sie verzweifelt sind.“ Doch darüber sprechen wir jetzt nicht. Wir sprechen darüber, wie man den Heiligen Geist empfängt. Er ist für eine Gruppe von Menschen da, für die Durstigen. Nicht für Theologen, es sei denn, sie sind auch durstig. Wenn du also nun den Eindruck hast, du seist völlig unzulänglich, sehr schwach und wirklich unfähig irgendetwas hervorzubringen, was Gott von dir fordert, dann hast du dich schon qualifiziert. Du weißt, dass du von Gott mehr brauchst, als du schon hast. Durstig zu sein bedeutet genau das. Das ist alles was Gott möchte.

Nummer 2: Jesus sagt: „Kommt zu mir.“ Bruder David DuPlessis hat es so deutlich gesagt: „Es gibt nur einen Täufer im Heiligen Geist und das ist Jesus!“ Wenn du also die Geistestaufe möchtest, dann musst du zu dem Täufer gehen. Nirgendwo sonst kannst du sie bekommen. Kein Mensch tauft im Heiligen Geist. Menschen taufen im Wasser, aber nur Jesus allein tauft im Heiligen Geist. Zu unserem Vorteil sagt Jesus: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Wenn du kommst, weißt du, dass er dich aufnehmen wird.

Was musst du als nächstes tun? Hier stoßen wir auf ein Problem. Hier wird es so praktisch und so einfach, dass religiöse Menschen Probleme damit haben. Du musst trinken. Niemand kann dich gegen deinen Willen zwingen zu trinken. Ihr kennt doch den alten Spruch: Man kann ein Pferd an die Tränke führen aber man kann es nicht zwingen zu trinken. Dasselbe gilt auch für Gemeindemitglieder. Niemand kann dich zum Trinken veranlassen. Es ist deine Willensentscheidung. Du musst etwas sehr einfaches tun. Ich sag immer: „Niemand hat je mit geschlossenem Mund die Geistestaufe empfangen.“ So wird es nie geschehen. Du musst dich vom Körperlichen her öffnen und anfangen den Geist Gottes zu trinken. Du trinkst kein sichtbares Wasser, sondern den unsichtbaren Geist Gottes, den Jesus über dir ausgießt. Warum gießt er ihn über dir aus? Weil du ihn darum gebeten hast. So einfach ist das. Er sagte: „Wenn du kommst, werde ich es tun.“ Die einfachste Art und Weise zu trinken beginnt mit dem Einatmen. Ich hab schon gesehen wie das hunderte von Menschen gleichzeitig taten und ich sage euch, dass jeder von ihnen empfangen hat. Leute, die nur da standen und sagten: „Hm, hm, hm …“, haben nichts empfangen. Ich sage das weil hier das Problem liegt. Die Menschen sind sich ihrer selbst so bewusst. Mir wurde nie gelehrt so etwas in der Kirche zu tun. Und dir vielleicht auch nicht.

Ein weiterer Schritt: Du hast getrunken und jetzt musst du das, was in dir ist, überfließen lassen. „Aus dessen Bauch werden Ströme des lebendigen Wassers fließen.“ Dies aber sagte er von dem Geist. Die letzte Phase ist also das Überfließen. Wie geschieht das? Durch die Worte eures Mundes. Aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Weil ihr auf übernatürliche Weise erfüllt wurdet, werdet ihr auch auf übernatürliche Weise überfließen. Ihr werdet in Zungen reden, also in einer Sprache, die euch der Heilige Geist eingibt. Eine Sprache, die ihr noch nie gehört habt, die ihr nicht versteht, die ihr nie gelernt habt und vielleicht nie verstehen werdet. Wie könnt ihr wissen, dass das in Ordnung ist? Die Antwort lautet: Weil ihr um das Richtige gebeten habt. Gott hat euch eine schriftliche Garantie gegeben: Lukas 11,11-13. Wenn ihr um das Richtige bittet, werdet ihr niemals das Falsche bekommen. Sprecht mir alle nach: „Wenn ich um das Richtige bitte, werde ich niemals das Falsche bekommen!“ Wende dich nun zu deinem Nachbarn und sage: „Wenn du um das Richtige bittest, wirst du niemals das Falsche bekommen!“ Ok. Jetzt sind wir überzeugt.

Ich möchte noch kurz auf die beiden Einwände Satans eingehen. Wenn ich bei denen unter uns, die schon mit dem Heiligen Geist getauft sind, um Handzeichen bitten würde, würden wohl 90% aller hier die Hand heben.

Einwand Nummer 1: Der alte Ankläger steht gleich neben dir, wenn du in Zungen zu reden beginnst und sagt: „Das ist nicht echt, dass denkst du dir selbst aus.“ Wie vielen von euch ist es so ergangen? Hebt bitte kurz die Hand. Seht ihr. Fast jedem. Wie lautet nun die Antwort darauf? Ihr braucht darauf eine Antwort. Die Antwort darauf lautet: Satan, du hast wohl recht. Ich tue es selbst. Ich rede, aber der Heilige Geist gibt mir die Sprache. In Apostelgeschichte 2 heißt es: „Sie fingen an in anderen Sprachen zu reden, die der Geist ihnen gab auszusprechen.“ Der Heilige Geist hat nicht geredet. Er gab ihnen die Worte ein. Sie redeten. Deshalb sagte ich zu dem Mann, der 25 Jahre lang gezögert hatte, dass er wohl sterben würde ohne vorher empfangen zu haben, weil er immer nur wollte, dass Gott alles macht. Gott wird nicht alles machen. Du tust deinen Teil und Gott seinen. Aber Gott wird dich nicht zum Reden zwingen.

Ich höre oft wie Menschen sagen: „Der Heilige Geist brachte mich dazu dies und das zu tun.“ Das glaube ich nicht. Der Heilige Geist zwingt ein Kind Gottes niemals etwas zu tun. Der Apostel Petrus sagte: „Der Heilige Geist ließ mich gehen.“ Er sagte nicht „zwang mich zu gehen“. Du hast einen freien Willen und Gott wird diesen freien Willen niemals überstimmen, weil er dich nämlich so geschaffen hat. Du musst dich entscheiden zu reden. Du kannst jedoch nicht reden, wenn du den Mund nicht aufmachst. Ich hab schon vielen geholfen. Ich sag: „Hör zu. Öffne deinen Mund, bewege deine Zunge, bewege deine Lippen, artikuliere, bilde jedes Wort. Du sitzt im Fahrersitz. Du triffst die Entscheidungen. Dein Wille ist die Schaltzentrale. Die Kraft ist da, doch nur du allein kannst sie einschalten. Wir müssen Satan also entgegnen: „Genau Satan, ich rede selbst, aber der Heilige Geist gibt mir die Worte ein.“

Der nächste Einwand: Woher weißt du, dass du das Richtige empfangen hast? Es hört sich reichlich dumm an. Fast jede Sprache, die wir nicht kennen, hört sich in unseren Ohren dumm an. Ich hab schon unzählige Sprachen in allen Teilen der Welt gehört und für mich hören sie sich alle seltsam an. Eine unbekannte Sprache ist eigenartig. Doch woher weißt du nun, dass es das Richtige ist? Nun gerade eben haben wir es einander zugesprochen. Woher wissen wir, dass wir das Richtige empfangen haben? Weil wir um das Richtige gebeten haben und Gott hat uns garantiert, dass wir nie das Falsche empfangen werden, wenn wir um das Richtige gebeten haben. Brüder und Schwestern, die Grundlage dieser Angelegenheit ist der Glaube. Es gibt keinen anderen Weg zu Gott. „Denn wer Gott naht, muss (was tun?) glauben, dass er ist (das ist noch nicht genug), und denen die ihn suchen, eine Belohnung sein wird.“

Das einzige was es jetzt noch zu tun gibt, ist das Empfangen. Es gibt einige unter euch, die noch nicht in diesem Sinne im Heiligen Geist getauft sind. Ihr habt noch nicht das Siegel. Ihr habt wohl empfangen, aber ihr habt noch keine überfließende Fülle. Einige sind auch unter euch, die dieses Überfließen schon kennen, sich aber stets fragen, ob es auch das Richtige war und nie den Mut hatten es weiterhin zu praktizieren. Ihr wurdet nie richtig frei gesetzt. Wenn ihr heute, noch vor Ende des Treffens, diese volle Freisetzung möchtet, will ich euch helfen. Ich werde euch bitten aufzustehen. Seid nicht verlegen. Während ihr steht, werde ich euch in ein Gebet leiten, durch das ihr zu Jesus kommen und empfangen könnt. Wir haben nicht so viel Zeit, wenn ihr also empfangen wollt, steht jetzt bitte auf. Egal wo ihr steht, seid nicht verlegen und schämt euch nicht. Es gibt nichts wovor ihr euch schämen müsstet. Es zeugt nur von gesundem Menschenverstand zu Gott zu gehen und von ihm das Beste zu empfangen. Einige von euch sind sich vielleicht nicht ganz sicher ob sie auch wirklich schon empfangen haben. Ihr spracht einige Worte, eure Lippen bewegten sich aber ihr wisst es nicht genau. Ich möchte, dass auch ihr aufsteht, denn ihr könnt klar und eindeutig den Strom des lebendigen Wassers haben. Ich sage den Leuten immer: „Vergesst nicht um was es hier geht. Es ist keine Pfütze sondern ein Strom. Er geht weiter, weiter und immer weiter.“ Du kannst es nicht einfach dabei belassen, dass du 1974 mal in Zungen geredet hast. Darum geht es nicht. Das ist kein Strom, sondern eine Pfütze. Alle anderen, die auch aufstehen wollen, sollen das tun. Wie lange haben wir ungefähr Zeit? Fünf Minuten, gut. Das ist mehr als genug. In fünf Minuten können wir es schaffen. Das ist wirklich sehr viel Zeit. Es dauert nicht lange.

Ich werde laut ein Gebet sprechen und ich möchte, dass ihr es Satz für Satz nachsprecht. Vergesst nicht, dass ihr nicht zu mir betet. Ihr betet zu dem Täufer. Zu unserem Herrn Jesus Christus. Ich werde euch die Worte in den Mund legen, die euch als Menschen qualifizieren, die als Durstige zu ihm kommen. Wenn ihr das letzte Wort gesprochen habt, werdet ihr Amen sagen, damit ihr wisst, dass ihr zu beten aufhören sollt. Betet danach nicht weiter, ok? Was tut ihr dann? Ihr beginnt zu trinken. Ihr müsst nicht zu hecheln beginnen, nehmt einfach ruhig den Geist Gottes in euch auf. Bergt euch voll und ganz im Herrn. Vergesst einfach, dass noch andere Leute um euch herum sind. Dann kommt der Moment des Glaubens, in dem ihr die neue Sprache freisetzt. Einige von euch sind jetzt schon bereit das zu tun. Ihr müsst die Grenze vom Unausgesprochenen zum Ausgesprochenen überschreiten. Ihr braucht nicht zu schreien, ihr braucht nicht zu brüllen aber ihr müsst es so laut sagen, dass ihr euch selbst hören könnt und dann wisst, wenn ihr diesen Ort wieder verlasst, dass ihr euch selbst in anderen Zungen reden gehört habt. Denkt daran, wenn wir bei dem Amen angelangt sind, kein Englisch mehr, kein Philipino mehr, kein Spanisch, kein Chinesisch, kein Japanisch, sondern eine unbekannte Sprache.

Hier nun die Worte des Gebets:

Herr Jesus Christus. Ich glaube, dass du der Sohn Gottes bist und am Kreuz für meine Sünden gestorben und von den Toten wieder auferstanden bist. Ich vertraue Dir, dass Du mir vergibst und mich reinigst. Ich glaube, dass Du mich als Kind Gottes angenommen hast. Und weil Du mich angenommen hast, nehme auch ich mich als Kind Gottes an. Wenn jetzt in meinem Herzen noch Gräuel gegen jemand ist oder mangelnde Vergebungsbereitschaft, lege ich es jetzt ab. Ich vergebe jedem anderen Menschen, wie auch ich möchte, dass Gott mir vergibt. Wenn ich mich je mit okkulten Dingen beschäftigt habe, erkenne ich das jetzt als Sünde an und bitte Dich dafür um Vergebung und löse mich jetzt von jeglichem Kontakt mit Satan und mit der Macht des Okkulten. Im Namen Jesu! Jetzt Herr Jesus komme ich zu Dir, als meinem Täufer im Heiligen Geist. Ich gebe Dir meinen Leib, als Tempel Deines Geistes hin. Ich gebe Dir meine Zunge, damit sie ein Werkzeug der Gerechtigkeit wird und Dich in einer neuen Sprache anbetet. Im Glauben empfange ich jetzt und Danke Dir dafür, im Namen Jesu, Amen!

Fangt jetzt an zu trinken. Atmet ein, nehmt es in euch auf. Dann fangt an zu reden. Wenn ihr redet öffnet einfach euren Mund, bewegt eure Zunge und eure Lippen. Gebt ihm eure Stimme. Viele von euch sind jetzt bereit es zu tun. Genau. Richtig. Wenn sich eure Zunge und eure Lippen bewegen, dann gebt ihm eure Stimme. Ihr müsst euch nicht schämen, weil der Heilige Geist in euch gekommen ist. Er ist ein höchst verehrter Gast. Halleluja. Lasst uns alle nun aufstehen und Gott gemeinsam in Zungen anbeten!