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ich habe den Eindruck, dass Gott mich mit diesem Lehrbrief auf ein Thema zurückführen möchte, das ich bereits vor einigen Jahren behandelt habe.

Als Christen in unserer heutigen Zeit sind wir uns oft nicht bewusst, dass wir durch die Philosophie des Humanismus einem zwar unhörbaren, aber ständigen Bombardement ausgesetzt sind. Diese Philosophie - die den Menschen als obersten Schiedsrichter darstellt, was Moral und geistliche Wahrheit anbelangt - stellt nämlich eine endgültige und allumfassende Versöhnung zwischen Gott und allen Mächten der Finsternis in Aussicht. Der Humanismus behauptet, dass diese Versöhnung neben Satan selbst auch all seine Engel und gefallenen Dämonen sowie alle anderen derzeitigen Feinde Gottes mit einschließt. Er lässt also überhaupt keinen Raum für die absolute, ewige Bestrafung irgendeines geschaffenen Wesens.

Da diese Versöhnung ein Hauptthema des Humanismus darstellt, übt seine Lehre eine starke Anziehungskraft auf aufrichtige, wohlmeinende Christen aus - ungeachtet der Tatsache, dass sie auf einer Verdrehung der Heiligen Schrift beruht. Eine der in diesem Zusammenhang häufig zitierten Bibelstellen finden wir in Kolosser 1,19-20, wo es heißt: "Denn es hat Gott wohlgefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz." (Rev. LÜ) Dabei betont die Lehre des Humanismus vor allem die zentrale Aussage dieses Bibelverses, nämlich "dass er durch ihn alles mit sich versöhnte". An Hand dessen, was unmittelbar auf diese Aussage folgt, können wir jedoch erkennen, dass der Ausdruck "alle Dinge" durch die Worte "es sei auf Erden oder im Himmel" sofort näher definiert wird. Die hier angesprochene Versöhnung beschränkt sich also lediglich auf Dinge, die auf Erden oder im Himmel sind.

Der Feuersee liegt außerhalb der Grenzen der Versöhnung

Diese Einschränkung wird deutlich, wenn wir uns die Beschreibung des in Offenbarung 20, 7-15 erwähnten letzten großen Gerichts Gottes näher anschauen. In Vers 11 heißt es da, dass "die Erde und der Himmel vor Gottes Angesicht entflohen" und in Vers 15 erfahren wir dann, "dass jeder, der nicht im Buch des Lebens aufgeführt war, in den Feuersee geworfen wurde" (wörtl. a. d. Engl.) Dem können wir entnehmen, dass der Feuersee - auch nachdem Himmel und Erde geflohen waren - weiterhin am gleichen Ort bestehen blieb. Das bedeutet, dass der Feuersee sich weder im Himmel noch auf Erden befindet und dass er deshalb nicht im Rahmen der in Kolosser 1,20 erwähnten Versöhnung mit eingeschlossen ist. Die Aussage in Kolosser 1,20 bietet daher keine Basis für die Behauptung, dass diejenigen, die dem Feuersee übergeben wurden, danach für immer und ewig mit Gott versöhnt sein werden.

Wie lange dauert "ewig"?

Ein weiteres Argument, das jede endgültige, ewige Bestrafung in Abrede stellen will, beruht auf einer Interpretation des im Deutschen normalerweise mit "ewig" oder "unendlich" übersetzten griechischen Adjektivs aionios. Es wird behauptet, dass dieses Adjektiv von dem griechischen Substantiv aion - was "Zeitalter" (Äon) bedeutet - abgeleitet ist und sich deshalb auf etwas bezieht, das "einem bestimmten Zeitalter zugeordnet ist" oder "sich über ein bestimmtes Zeitalter hinweg erstreckt". Damit wird die Behauptung aufgestellt, dass das Wort aionios etwas ausdrückt, das nicht für alle Zeitalter Gültigkeit hat, sondern nur für ein ganz bestimmtes. Diese Interpretation wird zum Beispiel auf die folgenden Worte Jesu angewendet: "Und diese [d. h. die Bösen] werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben." (Mt 25,46). In diesem Zusammenhang - so behauptet man - bedeute der Ausdruck "ewige Bestrafung" daher nicht eine "endgültige, unendliche Bestrafung", sondern lediglich eine Bestrafung, die sich über ein gewisses Zeitalter hinweg erstreckt (womit praktisch angedeutet wird, dass die Bestrafung nach diesem Zeitalter abgeschlossen ist). Eine aufrichtige Denkweise macht jedoch erforderlich, dass dann dem Ausdruck "ewiges Leben" die gleiche Bedeutung zuzuordnen wäre. Kann jemand ernsthaft glauben, dass die obige Aussage Jesu auf diese Weise zu interpretieren ist?

Ganz im Gegenteil: Dieser Vers liefert sicherlich den Beweis dafür, dass das griechische Adjektiv aionios sich nicht auf etwas bezieht, das nur für ein bestimmtes Zeitalter Gültigkeit hat, sondern vielmehr auf etwas, das sich von einem Zeitalter zum anderen bzw. über alle Zeitalter hinweg erstreckt. Seine Bedeutung ist die gleiche, ob es nun im Zusammenhang mit "Leben" oder "Bestrafung" Anwendung findet.

Dies wird auch durch den Gebrauch einer weiteren Redewendung bestätigt, die im griechischen neuen Testament vorkommt: eis (tous) aionas ton aionion - was wörtlich übersetzt " bis zum Zeitalter aller Zeitalter" bedeutet. Dieser Ausdruck taucht ungefähr zwanzig Mal im griechischen Neuen Testament auf und wird im Deutschen üblicherweise mit der Redewendung "von Ewigkeit zu Ewigkeit" wiedergegeben. Im Griechischen gibt es keine Möglichkeit, die stärker zum Ausdruck bringen könnte, dass die von den Bösen zu erwartende Strafe eine endgültige und absolut unendliche ist.

Die einzige Basis der Versöhnung

Menschen, die von einer Versöhnung zwischen Gott und Satan reden, befinden sich in Unkenntnis, was die biblische Grundlage dieser Versöhnung anbelangt. In 2. Petrus 3,9 sagt Petrus: "Der Herr ... ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen." Dabei ist zu beachten, dass hier von Gottes Langmut "uns" - d. h., der Menschheit - gegenüber die Rede ist. In diesem Zusammenhang müssen wir uns auch bewusst sein, dass es dafür eine gewaltige, unveränderliche Bedingung gibt: Das Angebot von Gottes Gnade und Versöhnung beruht einzig und allein auf der Grundlage der Buße. Buße beinhaltet das demütige Bekennen unserer Missetaten, eine völlige Umkehr davon sowie eine aufrichtige und bedingungslose Unterordnung Gott gegenüber. Wo keine Buße vorhanden ist, kann auch keine Versöhnung stattfinden.

Es ist möglich, dass der Wille eines geschaffenen Wesens sich in einem derartigen Zustand der Rebellion befindet, dass danach keine weitere Möglichkeit der Veränderung besteht. Wenn das einmal der Fall ist, kann es nicht mehr zur Buße kommen. In Hebräer 12,17 wird berichtet, dass Esau "nachher, als er den Segen erben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße ..." Wortwörtlich übersetzt könnte man dies wie folgt wiedergeben. "Er fand keine Möglichkeit, seine Meinung zu ändern." Im Hinblick auf sein Erbrecht hatte Esau einen unwiderruflichen Fehler gemacht, der dazu führte, dass er nicht mehr zu dem Segen zurückkehren konnte, den er verwirkt hatte.

Das gleiche hat auch ewige Gültigkeit für Satan und seine Engel. In vollem Bewusstsein ihrer Kenntnis der Ewigkeit, unternahmen sie auf Grund ihrer ursprünglichen Rebellion gegen Gott einen unwiderruflichen Schritt, der nicht mehr rückgängig zu machen ist. Ihr Wille ist damit für alle Zeiten Ausdruck ihrer ewigen, unversöhnlichen Feindschaft und Opposition gegenüber dem allmächtigen Gott. Da Satan unfähig ist, Buße zu tun, besteht für ihn auch keinerlei Möglichkeit der Versöhnung.

Christus kam als Stellvertreter der Menschen, nicht der Engel

Die Heilige Schrift macht deutlich, dass das Sühneopfer Christi einzig und allein für die menschliche Rasse Gültigkeit besaß. Jesus ist "das Lamm Gottes, das die Schuld der Welt wegnimmt!" (Joh 1,29). Er ist " die Sühnung für die Sünden ... der ganzen Welt." (1Joh 2,2). In beiden Fällen wird mit dem deutschen Wort "Welt" das griechische Wort Kosmos wiedergegeben. Eine gründliche Recherche dieses griechischen Wortes liefert den Beweis, dass es im gesamten Neuen Testament ausschließlich in Verbindung mit dieser Erde und der auf ihr angesiedelten menschlichen Rasse benutzt wird.

Dies lässt sich an Hand von drei Schriftstellen im Neuen Testament bestätigen. In Römer 5,12 sagt Paulus, dass "durch einen Menschen die Sünde und der Tod zu allen Menschen ((dem gesamten Kosmos)) durchgedrungen ist." Dieser eine Mensch war natürlich Adam. Die Sünde wurde von Satan und seinen Engeln bereits im Himmel begangen, aber dieses ganze Geschehen fand außerhalb der Welt statt. Die Sünde innerhalb der Welt dagegen begann mit der menschlichen Rasse auf Erden.

Was das Gericht Gottes über die menschliche Rasse zur Zeit Noahs anbelangt, so sehen wir auch an Hand von 2. Petrus, dass Gott " die alte Welt nicht verschonte, sondern nur Noah bewahrte" (s. 2Petr 2,5) und dass " die damalige Welt, vom Wasser überschwemmt, unterging" (s. 2Petr 3,6). In beiden Fällen ist es eindeutig, dass mit dem Wort "Welt" die menschliche Rasse auf Erden gemeint ist. Satan und seine gefallenen Engel sind also nicht eingeschlossen.

Daraus folgt, dass Jesus durch seinen Tod am Kreuz für die menschliche Rasse auf Erden Sühne tat - und nicht für Satan und seine Engel - indem Er die Sünden "der Welt" sühnte. Dies stimmt überein mit der Offenbarung in Hebräer 2,14 und 16: " Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil gehabt, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht des Todes hat, das ist, den Teufel ... Denn er nimmt sich doch wohl nicht der Engel an, sondern der Nachkommenschaft Abrahams nimmt er sich an." Durch Seine fleischliche Natur wurde Jesus ein Nachkomme Abrahams und damit auch ein Nachkomme Adams. Er war der "letzte Adam" (s. 1Kor 15,45), der am Kreuz zum Sühneopfer für die gesamte aus Adam hervorgegangene Rasse wurde. Er nahm jedoch nicht die Natur der Engel an, noch war es sein Auftrag, die Funktion ihres Stellvertreters auszuüben. Im Hinblick auf die göttliche Gerechtigkeit gibt es also keine Grundlage für ein Gnadenangebot den Engeln gegenüber. Ganz im Gegenteil - der Tod Jesu am Kreuz diente nicht dem Zweck, den Teufel zu retten, sondern "ihn zunichte zu machen" (s. Heb 2,14). Klarer als das kann man es wohl kaum ausdrücken!

In diesem Zusammenhang ist auch die biblische Offenbarung zu verstehen, gemäß der Christus bei Seiner Wiederkunft in Herrlichkeit am Ende dieses Zeitalters zu den "Böcken" zu Seiner Linken sagt: "Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!" (s. Mt 25,41). Dieses ewige Feuer - im Hebräischen auch "Gehenna", d. h. Feuersee, genannt - wurde "für den Teufel und seine Engel vorbereitet" . Das ist ihre sichere, unausweichliche, ewige Bestimmung. Dieser Ort der Bestrafung wurde jedoch nicht für die menschliche Rasse vorbereitet. Für die Menschen ist es nicht unausweichlich, dass sie dort nicht hingelangen - wenn sie Buße tun und sich Gott unterordnen, wird Gott sie verschonen. Für sie gibt es eine Alternative, wenn sie bereit sind, sie anzunehmen. Aber für Satan und seine Engel gibt es keine Alternative.

Satans Fürsprecher sind Gottes Feinde

Im geistlichen Bereich gibt es keine Neutralität. Jesus sagte: "Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich ..." (s. Mt 12,30). Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Sich Gott unterzuordnen oder sich gegen ihn zu stellen. Menschen, die Buße tun und sich somit Gott unterordnen, werden von dem Feuersee verschont. Alle übrigen Menschen, die sich nicht auf diese Weise unterordnen, widersetzen sich Gott. Damit erklären sie sozusagen ihre Solidarität mit Satan und seinen Engeln. Auf Grund dieser Solidarität sind sie auch dazu verdammt, das gleiche Schicksal - nämlich den Feuersee - zu erleiden. Für alle, die einmal in diesem Feuersee landen - sei es Engel oder Menschen - gibt es keine Möglichkeit der Umkehr mehr. Es ist "für immer und ewig".

Darin liegt die arglistige Gefahr dieser "Versöhnungslehre" für diejenigen, die sich Christen nennen. In der Schrift macht Gott zwei klare Aussagen: Erstens, dass Gott absolut gerecht und völlig unparteiisch ist, und zweitens, dass Gott sowohl den Teufel als auch seine Engel zur Strafe des ewigen Feuers verdammt hat. Jemand, der die zweite dieser beiden Aussagen in Zweifel stellt, hegt damit auch Zweifel in Bezug auf die erste Aussage.

Wenn Sie es leugnen, dass der Teufel zum ewigen Feuer verdammt ist, lehnen Sie damit automatisch sowohl die göttliche Wahrheit als auch die göttliche Gerechtigkeit ab. Durch diese subtile Verblendung hat der Teufel uns nämlich dazu verleitet, uns seiner Rebellion gegenüber Gott anzuschließen, denn wir können nicht gleichzeitig ein Fürsprecher Satans und ein Freund Gottes sein. Ohne uns dessen bewusst zu sein, reihen wir uns unter den Feinden Gottes ein, wenn wir dieser falschen Lehre der "Versöhnung" Glauben schenken. Und wenn wir an diesem Irrglauben festhalten, verlangt die göttliche Gerechtigkeit, dass Gott mit uns genauso verfährt wie mit dem Teufel. Dann werden nämlich auch wir eines Tages dieselben furchterregenden Worte zu hören bekommen: "Geht von mir ... in das ewige Feuer!"  

Widerrufen Sie Ihre Aussagen, bevor es zu spät ist, indem Sie anerkennen, dass dieser Ort der Bestrafung niemals für Sie geplant war. Sie müssen nicht zwangläufig dort hingelangen. Ändern Sie Ihre Meinung und sagen Sie sich los von Ihrer Verbindung mit dem Teufel. Geben Sie Ihren Widerstand gegenüber Gott auf und demütigen Sie sich vor Ihm. Stellen Sie sich unter die Wahrheit und die Gerechtigkeit Gottes. Indem Sie das tun, öffnen Sie den Weg für Gott, Seine Gnade, Seine Barmherzigkeit sowie Seinen Frieden für Sie wieder herzustellen. Denken Sie an die folgenden Worte Davids:

"Sollte ich nicht hassen, HERR, die dich hassen, und sollte mir nicht ekeln vor denen, die gegen dich aufstehen? Mit äußerstem (wörtl. i. Engl.: mit perfektem) Hass hasse ich sie. Sie sind Feinde für mich. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!" (Ps 139,21-24)

Machen Sie dieses Bekenntnis Davids zu Ihrem eigenen Bekenntnis, was Satan und seine Engel anbelangt. Bitten Sie den Herrn, Ihr Herz zu prüfen. Sagen Sie sich los von allem Bösen und kehren Sie zurück auf den ewigen Weg.

Die zwei Seiten der Münze Gottes - Seine "Güte" und Seine "Strenge"

Die Bibel beschreibt das Wesen Gottes und Seine Handlungsweise den Menschen gegenüber, indem sie uns sozusagen das Bild einer Münze präsentiert, deren zwei gegensätzliche Seiten dennoch eine komplette Münze darstellen. In Römer 11,22 hebt Paulus diese beiden Seiten deutlich hervor: "Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes ..." Hier werden diese beiden Seiten beim Namen genannt: Güte und Strenge. Einerseits Barmherzigkeit und Gnade, andererseits Zorn und Gericht.

Wenn die eine Seite der Münze ohne Prägung bleibt, ist sie unvollständig und damit wertlos. Genauso verhält es sich auch mit dem Bild, das uns die Bibel von Gott präsentiert. Immer nur von der Güte Gottes zu sprechen, ohne jemals Seine Strenge zu erwähnen - also immer nur von Seiner Barmherzigkeit und Seiner Gnade und niemals von Seinem Zorn und Seinem Gericht zu sprechen – damit löschen wir gewissermaßen eine Seite der Münze aus und machen somit das Bild Gottes in der Bibel unvollständig und wertlos. Menschen, die so reden, sind untreu Gott gegenüber und unfair gegenüber anderen Menschen, weil sie auf diese Weise ein falsches Bild von Gott präsentieren und dadurch ihre Mitmenschen in die Irre führen.

Im Dienst des Herrn verbunden,
Derek Prince

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