Beachten Sie, die Furcht des Herrn muss gelehrt werden. Ich glaube, es ist der Heilige Geist, der in diesem Psalm sagt: "Die Furcht des Herrn will ich euch lehren."
"Dann rufen sie mich, doch ich antworte nicht, <dann> suchen sie mich, doch sie finden mich nicht. Weil sie Erkenntnis gehasst und die Furcht des Herrn nicht erwählt haben." Spr 1,28-29
Ich möchte Ihnen einprägen, dass Sie die Furcht des Herrn in Ihrem Leben erwählen müssen. Wenn Sie das nicht tun, wird eine Zeit in Ihrem Leben kommen, wo Sie beten und Gott antwortet nicht; wo Sie Ihn suchen, aber Ihn nicht finden.
Wir wollen nun einige Schriftstellen betrachten, die uns erklären, was die Furcht des Herrn bewirkt. Es sind dies Spr. 1,7; 9,10; 15,33; Ps 111,10 und Hiob 28,28. Sie alle bringen Weisheit und Erkenntnis in Zusammenhang mit der Furcht des Herrn. "Siehe, die Furcht des Herrn, sie ist Weisheit, und vom Bösen weichen, <das> ist Einsicht." Hiob 28,28. Die Furcht des Herrn macht uns weise.
"Die Furcht des Herrn ist rein und besteht in Ewigkeit." Ps 19,10. Die Furcht des Herrn wird also niemals abgeschafft, sie bleibt ewig. Sie ist rein und erhält Sie rein.
"Die Furcht des Herrn vermehrt die Lebenstage, aber die Jahre der Gottlosen werden verkürzt." Spr. 10,27. Das ist sehr deutlich – wenn Sie ein langes, glückliches Leben möchten, dann fürchten Sie den Herrn.
"Durch Güte und Treue wird Schuld gesühnt, und durch die Furcht des Herrn weicht man vom Bösen." Spr. 16,6. Wenn Sie den Herrn fürchten, werden Sie sich vom Bösen abwenden, Sie werden es verabscheuen.
„In der Furcht des Herrn liegt ein starkes Vertrauen.“ Wie ich vorher schon sagte, wenn Sie den Herrn fürchten, brauchen Sie vor nichts anderem mehr Angst zu haben. „ auch seine Kinder haben eine Zuflucht.“ (diese Zuflucht hat eine Bedingung: Gott schützt die, die ihn fürchten): „Die Furcht des Herrn ist eine Quelle des Lebens, um die Fallen des Todes zu meiden." Spr. 14,26-27. Es werden hier vier Segnungen aufgezählt: starkes Vertrauen, eine Zuflucht, eine Quelle des Lebens, die Vermeidung von Fallen des Todes.
"Die Folge der Demut und der Furcht des Herrn ist Reichtum und Ehre und Leben." Spr. 22,4. Drei weitere Segnungen: Reichtum, Ehre und Leben!
Und ich glaube kaum, dass es eine großartigere Verheißung gibt als die von Spr. 19,23 – "Die Furcht des Herrn gereicht zum Leben; und gesättigt verbringt man die Nacht, wird nicht heimgesucht vom Bösen.“ Ich weiss wirklich nicht, was man sich noch mehr wünschen könnte als dies – wirklich zu leben und nicht heimgesucht zu werden vom Bösen!
In der Furcht des Herrn leben
Die Bibel zeigt, dass die Furcht des Herrn nötig ist für Menschen, die Autorität über andere ausüben: "Der Gott Israels hat geredet....'Wer gerecht herrscht über die Menschen, wer in der Furcht Gottes herrscht, ...’“ 2. Sam 23,3.
Es gibt zwei Voraussetzungen für geistliche Leiterschaft. Die erste ist die Liebe des Herrn und die zweite ist die Furcht des Herrn. Als Petrus von Jesus berufen wurde, um Seine Schafe zu hüten, fragte Er: "Liebst du mich?" (Siehe Joh. 21,15-19). Und er fragte drei Mal! Dann sagte Er: "Wenn du mich liebst, dann weide meine Schafe." Die Schafe des Herrn zu lieben, ist unbedingt notwendig. Aber wenn Sie versuchen, nur aus Liebe zu den Menschen zu handeln, werden Sie irgendwann einmal jemandem begegnen, der so schwierig ist, dass Ihre Liebe zu ihm nicht ausreicht. Nur mit der Liebe des Herrn werden Sie in einer solchen Lage das notwendige Durchhaltevermögen haben.
Und wenn Ihr Dienst von Ihrer Liebe zu den Menschen bestimmt ist, werden Sie außerdem früher oder später versucht sein, so zu handeln, wie es diese Menschen erwarten statt zu handeln, wie Gott es will. Hier unterscheidet sich der echte Hirte vom Mietling. Der Mietling gibt den Leuten, was sie von ihm erwarten; aber der wahre Hirte gibt ihnen das, wozu Gott ihn beauftragt hat. Dazu kann Sie aber nur die Furcht des Herrn befähigen!
Wir wollen einmal die Furcht des Herrn im Leben und Dienst von Jesus betrachten.
Jes. 11,1-2 sagt von Jesus: "Und ein Spross wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schößling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen. Und auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und Furcht des HERRN." Die am höchsten einzustufende Charakteristik des Heiligen Geistes ist der Geist der Furcht des Herrn. Er ruhte auf Jesus, dem einzig Geborenen des Vaters. Es ist überaus deutlich, dass Jesus in der Furcht Gottes wandelte. Er sagte zum Beispiel von Seinem Vater: "... weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue." Joh. 8,29. "Ich kann nichts von mir selbst tun." Joh. 5,30; "... der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht." Joh. 5,19.
Jes. 11,3 fährt fort: "Und er wird sein Wohlgefallen haben an der Furcht des Herrn." Als der Heilige Geist auf Jesus kam, gab er Ihm eine besondere Feinfühligkeit für den Willen und die Wege des Vaters. Auch wir Gläubige brauchen das in der heutigen Zeit mehr denn je – diese vom Heiligen Geist gegebene Sensibilität für Gottes Wollen und Gottes Wege.
Heb. 5,7 sagt über Jesus: "Der hat in den Tagen seines Fleisches (seines irdischen Daseins) sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod erretten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden."
Gott erhörte die Gebete Jesu, weil diese Gebete aus der Furcht Gottes heraus entstanden. Wir finden kaum einen deutlicheren Hinweis darauf, dass Jesus in der Furcht Gottes wandelte! Ich glaube, diese Stelle weist auf Gethsemane hin. Dort finden wir den wohl klarsten Satz, der uns die Furcht des Herrn bei Jesus aufzeigt: "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!" Luk. 22,42. Wenn Sie so beten, werden Sie auch erhört!
Wir finden die Furcht des Herrn aber auch in der frühchristlichen Gemeinde:
"So hatte denn die Gemeinde durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurde erbaut und wandelte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch den Trost des Heiligen Geistes." Apg. 9,31.
Sie erlebten, was Psalm 2,11 so ausdrückt: "Dienet dem Herrn mit Furcht und jauchzt mit Zittern." Bemerken Sie, wie das zusammengehört? Jauchzen (frohlocken) Sie, aber tun Sie es mit Ehrfurcht! Versuchen Sie niemals das eine ohne das andere, sonst verlieren Sie schnell das Gleichgewicht. Wenn wir das Frohlocken mit dem Zittern und die Furcht des Herrn mit dem liebevollen, zärtlichen Wirken des Heiligen Geistes ausgleichen, dann wird die Gemeinde aufgebaut.
Der erste Petrusbrief erklärt, warum wir den Herrn fürchten sollen:
"Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht! Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi ..." 1. Petr. 1,17-19a.
Diese Worte sind nicht an Ungläubige, sondern an uns Christen gerichtet – die, die durch das Blut Christi erlöst sind. Warum sollen wir aber hier auf Erden in der Furcht Gottes wandeln? Wegen dem Preise unserer Erlösung. Gott hat mit dem Blut Seines Sohnes für unsere Erlösung bezahlt. Er gab Seinen Sohn, damit wir von unserer Narrheit, unserer Unwissenheit, unserem Ungehorsam, unserer Rebellion und unserem Stolz erlöst werden konnten.
Ich glaube, dass der Heilige Geist die Furcht des Herrn in unsere Herzen pflanzt. Ich glaube nicht, dass wir sie haben, bevor der Heilige Geist sie uns lehrt. Aber wenn wir darauf eingehen, im Heiligen Geist, in der Furcht des Herrn, dann werden wir die Gunst des Herrn genießen können. Hier sind drei Erklärungen über die Gunst des Herrn:
"Denn du segnest den Gerechten, HERR, wie mit einem Schild umringst du ihn mit Huld (Gnade, Gunst)." Ps 5,13. Die Gunst des Herrn ist wie ein Schild, der Sie umringt und von jeder Seite schützt. Unter der Gunst Gottes sind Sie vollkommen sicher.
Die Gunst Gottes wird auf gewisse Art durch die Wolke Seiner Gegenwart symbolisiert. Sprüche 16,15 sagt: "Im Leuchten des Angesichts eines Königs ist Leben, und sein Wohlgefallen ist wie eine Wolke des Spätregens." Wenn also die Gunst Gottes auf Ihnen ruht, dann wandeln Sie unter der Wolke des Spätregens – ein besonderes Zeichen des Segens im Klima des Landes Israel.
Sprüche 19,12 sagt uns weiter: "Wie das Knurren eines Junglöwen ist die Wut des Königs, aber wie Tau auf dem Gras ist sein Wohlgefallen." Gottes Gunst ist also wie die Wolke des Spätregens und wie Tau auf dem Gras. Wenn Sie unter Gottes Gunst leben, brauchen Sie nie mehr geistlich trocken zu sein!
Und wenn Sie unter der Gunst des Herrn leben, nehmen Sie den Spätregen und den Tau mit sich, wo immer Sie hingehen. Sie verbreiten den Segen unter dem Volk Gottes. Es gibt kaum ein größeres Vorrecht als das!
Ein demütiges Kind Gottes, das in der Furcht des Herrn unter der Wolke Seiner Gunst wandelt, ist ein "Regenbringer". Ein solcher Mensch wird zum Segen für jeden, der ihm begegnet. Er verbreitet einen Wohlgeruch, etwas ist in ihm gegenwärtig, etwas überschattet ihn, wohin er auch geht.
Gott durchsucht immer noch die Erde nach denen, deren Herzen vollkommen nach Ihm ausgerichtet sind – solche, die Ihn zu ihrem Gott gemacht haben – solche, die gelernt haben, Gott zu fürchten. Wenn Er einen solchen Menschen findet, setzt Er sich mit Seiner ganzen Macht für ihn ein, erweist ihm göttliche Gunst in seinem Leben und Wirken. Entscheiden Sie sich, ein solcher Mensch zu sein – es lohnt sich!
Ihr Mitdiener Christi,
Derek Prince