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Das Thema Anbetung ist in letzter Zeit immer mehr in den Mittelpunkt gerückt. Das ist ein Thema, über das Gott mein Verständnis zusehends vertieft hat - und ich glaube, dass Er mir in dieser Hinsicht ein völlig neues Verständnis von Anbetung geschenkt hat. Ich bin mir zwar schon immer bewusst gewesen, dass die Anbetung eines der Hauptthemen der Bibel ist und etwas, das immens wichtig ist in unserem Leben – dennoch habe ich stets den Eindruck, dass ich das eigentliche Wesen der Anbetung im Grunde genommen überhaupt noch nicht erfasst habe! Eines steht jedoch fest: Wahre Anbetung ist ganz anders als das, woran sich die Mehrzahl der heutigen Kirchgänger mittlerweile gewöhnt hat. Obwohl in vielen Gemeinden von einer „morgendlichen Anbetungszeit“ die Rede ist, muss ich angesichts meiner persönlichen Erfahrung leider sagen – ohne hiermit Kritik üben zu wollen - dass es sich dabei häufig nicht um wahre Anbetung handelt! Aus diesem Grunde werde ich nun die einzelnen Schritte aufzeigen, die dazu dienen, uns in die wahre Anbetung hineinzuführen und uns das eigentliche Wesen der Anbetung zu offenbaren. Im Anschluss daran möchte ich Ihnen die Tatsache ans Herz legen, dass aus der wahren Anbetung – so, wie ich sie verstehe - eine „Frucht“ hervorgehen wird: Ruhe.

Ich denke, dass Sie mit mir übereinstimmen werden, wenn ich sage, dass Ruhe als ein Gut anzusehen ist, in dessen Genuss man leider in den USA sowie in den übrigen Industriestaaten der westlichen Welt mittlerweile nur äußerst selten kommt. Wie viele Menschen wissen heutzutage noch, was Ruhe eigentlich bedeutet?

Um diesen Aspekt näher zu beleuchten, werden wir uns nun Psalm 95 ansehen und uns anschließend Gedanken darüber machen, was wir meiner Ansicht nach daraus ableiten können:

„Kommt, lasst uns dem Herrn zujubeln, laßt uns jauchzen dem Fels unseres Heils! Lasst uns vor sein Angesicht treten mit Dank! Laßt uns mit Psalmen ihm zujauchzen! Denn ein großer König ist der Herr, ein großer König über alle Götter. In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Höhen der Berge sind (auch) sein. Sein ist das Meer; er hat es ja gemacht, und das Trockene, seine Hände haben es gebildet. Kommt, lasst uns anbeten und uns neigen, laßt uns niederknien vor dem Herrn, der uns gemacht hat. Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand. Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tag von Massa in der Wüste, wo eure Väter mich versuchten, mich auf die Probe stellten, obwohl sie mein Werk gesehen hatten. Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor (diesem) Geschlecht, und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie, und sie haben meine Wege nicht erkannt. Darum schor ich in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.“

Es ist ungewöhnlich, dass ein Psalm mit einer derart negativen Aussage endet, aber ich verstehe das so, dass damit etwas besonders hervorgehoben werden soll.

Wir haben es hier mit drei Dingen zu tun, die eng miteinander verknüpft sind: Danksagung, Lobpreis und Anbetung. Trotz dieser engen Verknüpfung sind diese drei Dinge jedoch eigenständig und lassen sich somit deutlich voneinander unterscheiden. Ich würde sie z. B. mit den verschiedenen Farben des Regenbogens vergleichen, die sich einerseits zwar deutlich voneinander abheben, andrerseits jedoch ineinander übergehen. Bezogen auf Danksagung, Lobpreis und Anbetung, könnte man demnach folgende Aussage machen: Wir danken Gott für das, was Er tut – besonders für all das, was Er für uns persönlich tut - und wir loben Gott um Seiner Größe willen. Wenn wir jedoch Gott anbeten, tun wir dies um Seiner Heiligkeit willen.

Was die Heiligkeit Gottes von all Seinen anderen Eigenschaften – von denen es viele gibt – unterscheidet, ist die Tatsache, dass es dafür keine Parallele auf Erden gibt: Wenn wir z. B. an Seine Weisheit denken, könnten wir sagen, dass es auch Menschen gibt, die weise sind. In gleicher Weise lässt sich im Hinblick auf Gottes Größe sagen, dass es auch Menschen gibt, die sich durch Größe auszeichnen. Und wenn wir von Seiner Macht sprechen, könnten wir ebenso auf Beispiele menschlicher Macht hinweisen. Was jedoch Gottes Heiligkeit anbelangt, so handelt es sich hierbei um ein Wesensmerkmal, für das es keine menschliche Parallele gibt – sie ist absolut einzigartig und lässt sich ausschließlich bei Gott selbst erkennen sowie bei den Menschen, die sie von Ihm empfangen haben. Ich persönlich bin der Auffassung, dass es vor allem die Anbetung ist, die dazu dient, uns mit der Heiligkeit Gottes in Verbindung zu bringen.

Da wir Menschen große Mühe haben, die Heiligkeit Gottes zu erfassen, ist es eine enorme Anstrengung für uns, in die wahre Anbetung hineinzukommen. Ich bin jedoch der Meinung, dass es einige hilfreiche Schritte gibt, die wir befolgen können. In Psalm 100 lesen wir z. B., dass wir „mit Dank in Seine Tore und mit Lobgesang in Seine Vorhöfe einziehen“ sollen. Diese beiden Schritte verschaffen uns also Zugang zu Gott: Mit Danksagung ziehen wir durch die Tore, und mit Lobgesang dringen wir weiter vor, aber im Grunde genommen hat weder das eine noch das andere etwas mit Anbetung zu tun. Wenn von Danksagung und Lobpreis die Rede ist, dann handelt es sich in beiden Fällen im Wesentlichen um Aussagen, denen wir mit unseren Lippen Ausdruck verleihen.

Mit jedem Wort in der Bibel – sei es nun im Alten oder im Neuen Testament – dem man die Bedeutung „Anbetung“ zuordnet bzw. mit jedem Wort, das mit dem Begriff „Anbetung“ übersetzt worden ist, wird immer eine innere Haltung zum Ausdruck gebracht. Ich bin fest davon überzeugt, dass dies auch genau das ist, was Gott mir über die Jahre hinweg offenbart hat – dass es wir es nämlich bei der Anbetung primär mit dem Ausdruck einer Herzenshaltung zu tun haben. Darüber hinaus finden wir überall in der Schrift die Beschreibung spezieller Körperhaltungen, die jeweils in Verbindung mit der Anbetung eingenommen werden – so wird z. B. von dem Verneigen des Hauptes, dem Verneigen des Oberkörpers und vor allem von dem Ausstrecken der Arme, mit den Handflächen nach oben gerichtet, berichtet.

Es gibt jedoch noch eine weitere Körperhaltung, die in der Bibel häufig erwähnt wird, wobei man sich, mit dem Gesicht nach unten gerichtet, vor dem Angesicht des Herrn der Länge nach auf dem Boden ausstreckt. Ich wage zu bezweifeln, ob ein Mensch dem Herrn wirklich nahe sein kann, wenn er sich noch niemals in dieser Weise vor Seinem Angesicht zu Boden geworfen hat! Um es auf den Punkt zu bringen: Man würde wohl kaum einen einzigen Mann in der Bibel finden können, der eine Schlüsselposition innehatte, ohne sich in dieser Position vor Gottes Angesicht zu Boden geworfen zu haben. Was meine Person anbelangt, so nehme ich diese Position sicherlich nicht deshalb ein, weil ich damit dem Buchstaben des Gesetz folgen oder ein Ritual praktizieren will, sondern ich tue dies immer dann, wenn sich ein Bedürfnis nach Sicherheit in mir bemerkbar macht. Ich kenne nämlich kein größeres Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit als diejenige, die ich gerade in den Momenten erfahren habe, wo ich mich, mit dem Gesicht nach unten gerichtet, der Länge nach vor Gottes Angesicht auf dem Boden ausgestreckt hatte. John Bunyan hat dazu einmal folgende Aussage gemacht: „Ein Mensch, der bereits „unten“ ist, braucht keine Angst mehr zu haben, dass er zu Fall kommen könnte!“ Wenn man bereits am Boden liegt, kann man nicht noch tiefer fallen. Jesus sagte, dass jeder erhöht werden wird, der sich selbst erniedrigt; im Gegenzug wird jeder, der sich selbst erhöht, erniedrigt werden (s. Mt 23,12).

Jesaja 6 berichtet über eine Vision des Propheten Jesaja, in der er den Himmel, die herrlichen himmlischen Wesen sowie den Thron des Herrn sah. Er bekam zu sehen, wie im Himmel angebetet wird. Die speziellen himmlischen Wesen, die Jesajas Aufmerksamkeit ganz besonders in Anspruch nahmen, werden als „Seraphim“ bezeichnet – ein Name, der von dem hebräischen Wort seraph abgeleitet ist und der eng mit dem hebräischen Wort für „Feuer“ verwandt ist. Bei diesen Seraphim handelt es sich um die feurigen Gestalten, die sich in der unmittelbaren Nähe von Gottes Thron aufhalten. Die obige Bibelstelle informiert uns über die Tatsache, dass die Seraphim sechs Flügel besaßen, die jeweils paarweise angeordnet waren. Diese himmlischen Wesen schrieen Tag und Nacht: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr!“ Ich war schon immer beeindruckt von den jeweiligen Handlungen, die sie mit ihren sechs Flügeln ausübten: Mit den ersten beiden Flügeln bedeckten die Seraphim ihr Angesicht, mit dem zweiten Flügelpaar bedeckten sie ihre Füße und mit den letzten beiden Flügeln bewegten sie sich vorwärts. Das Verbergen ihres Angesichts sowie ihrer Füße ist meiner Meinung nach ein Ausdruck der Anbetung, während das Fliegen ihren „Dienst“ symbolisiert.

Es ist wichtig, dass man erkennt, welche Ordnung bzw. welche Prioritäten sich daraus ableiten lassen. Erstens, Anbetung kommt vor dem Dienst. Ich selbst habe mir sogar häufig die Frage gestellt, ob unser Dienst überhaupt akzeptabel ist, wenn ihm die Anbetung nicht vorausgeht! Zweitens, die oben gegebenen Prioritäten sind wie folgt: Von den insgesamt sechs Flügeln werden vier für die Anbetung eingesetzt, nur zwei Flügel werden für den Dienst genutzt. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir es hierbei mit dem korrekten Verhältnis zwischen Dienst und Anbetung zu tun haben. Wir können demnach mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Anbetung doppelt so wichtig ist wie der Dienst.

Das Muster

Nun werden wir uns Vers bei Vers mit Psalm 95 auseinandersetzen, der meiner Ansicht nach ein Musterbeispiel dafür ist, wie man zur Anbetung gelangt. Die ersten beiden Verse dieses Psalms beschreiben eine Art des Lobpreises sowie der Anbetung, die man nur als überschwänglich bezeichnen kann:

„Kommt, lasst uns dem Herrn zujubeln, lasst uns jauchzen dem Fels unseres Heils! Lasst uns vor sein Angesicht treten mit Dank! Lasst uns mit Psalmen ihm zujauchzen!“

Ich persönlich bin der Ansicht, dass es Gott wirklich schwer fällt, einen Lobpreis zu akzeptieren, der nur halbherzig ist. Die Bibel sagt: „Groß ist der Herr, und sehr zu loben…..“ (s. Ps 48,1)

Um es ganz klar und deutlich zu machen: Wenn Sie nicht bereit sind, den Herrn sehr zu loben und zu preisen, dann sollten Sie es vielleicht besser ganz sein lassen! Es ist offensichtlich, dass Psalm 95 einem lautstarken, ausdrucksvollen, begeisterten, überschwänglichen Lobpreis großzügig Raum gibt: „Kommt, lasst uns dem Herrn zujubeln, lasst uns jauchzen dem Fels unseres Heils! Lasst uns vor sein Angesicht treten mit Dank! Lasst uns mit Psalmen ihm zujauchzen!“

Genau dieses Bild habe ich vor Augen, wenn ich an die Verse denke, die uns dazu auffordern, „mit Danksagung durch seine Tore zu ziehen, und mit Lobpreis durch seine Vorhöfe.“ (s. Ps 101,4). Das ist der Schlüssel, der uns Zugang verschafft in die wahre Anbetung – meiner Ansicht nach bleibt uns der Zugang zu Gott ohne diese überschwängliche Art der Danksagung und des Lobpreises einfach verwehrt. In Jes 60,18 z. B. sagt der Prophet Jesaja: „…sondern deine Mauern wirst du Rettung nennen und deine Tore Ruhm.“ Anders ausgedrückt: Wenn Sie gerettet werden wollen, müssen Sie durch das entsprechende „Tor“ schreiten, und jedes dieser Tore trägt den Namen „Lobpreis“.

Die Verse 3-5 geben die Gründe an, weshalb wir Gott preisen sollen:

„Denn ein großer König ist der Herr, ein großer König über alle Götter. In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Höhen der Berge sind (auch) sein. Sein ist das Meer; er hat es ja gemacht, und das Trockene, seine Hände haben es gebildet.“

Wenn wir uns einmal das gesamte Universum ansehen, das Gott erschaffen hat, stehen wir dem unverkennbaren Zeugnis gegenüber, das es die Weisheit und die Größe des Schöpfers verkündet. Angesichts dieser Tatsache sollten wir unweigerlich in Danksagung und Lobpreis ausbrechen.

Nach den beiden Schritten der Danksagung und des Lobpreises sind wir jedoch noch immer nicht bei der Anbetung angelangt. In den Versen 6-7 lässt sich ein Stimmungswechsel erkennen, der uns – so, wie ich es verstehe - das „Herzstück der Anbetung“ offenbart:

„Kommt, lasst uns anbeten und uns neigen, lasst uns niederknien vor dem Herrn, der uns gemacht hat. Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand.“

Nach meinem Dafürhalten hat diese Art der Anbetung absolut nichts gemeinsam mit der lautstarken Prahlerei, die mittlerweile leider zur Norm geworden ist – hier geht es nämlich um Stille. Vers 7 verweist auf zwei Fakten, die uns veranlassen sollten, den Herrn anzubeten:

Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand.“

Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tag von Massa in der Wüste, wo eure Väter mich versuchten, mich auf die Probe stellten, obwohl sie mein Werk gesehen hatten. Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor (diesem) Geschlecht, und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie, und sie haben meine Wege nicht erkannt. Darum schor ich in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.“

Der primäre Grund, weshalb wir Gott anbeten sollen, ist die Tatsache, dass Er Gott ist – und zwar unser Gott. Er ist das einzige Wesen im gesamten Universum, der unserer Anbetung tatsächlich würdig ist. Wir können Männer und Frauen loben, aber wir dürfen sie niemals anbeten. Die Anbetung ist die am stärksten ausgeprägte Art der Verbindung mit Gott, die uns überhaupt zur Verfügung steht – eine Verbindung, in der wir anerkennen, dass Er Gott ist.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir letztendlich kontrolliert werden von dem, was wir anbeten – wer immer bzw. was immer das auch sein mag. Und je mehr wir es anbeten, desto mehr werden wir schließlich dem Objekt unserer Anbetung gleich, und desto mehr Macht übt es über uns aus. Wenn wir Gott jedoch nicht anbeten, inwieweit ist Er dann überhaupt unser Gott?

Der zweite Grund, weshalb wir Ihn anbeten sollten, beruht auf der Tatsache, dass wir das Volk Seiner Weide sind - die Herde, für die Er verantwortlich ist. Indem wir Gott anbeten, reagieren wir in der richtigen Art und Weise auf Seine Fürsorge uns gegenüber. Damit erkennen wir an, dass Er unser Gott ist; die Anbetung ist unsere Antwort auf seine allumfassende Fürsorge für uns.

Es ist bedeutsam, dass dieser Psalm nicht mit diesem Vers endet. Er endet vielmehr mit einer sehr ernstzunehmenden Warnung:

„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba (und mit den folgenden Worten geht Gott dann näher auf die damalige Generation ein), wie am Tag von Massa in der Wüste, wo eure Väter mich versuchten, mich auf die Probe stellten, obwohl sie mein Werk gesehen hatten. Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor (diesem) Geschlecht, und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie, und sie haben meine Wege nicht erkannt. Darum schor ich in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.“

Daraus ergeben sich zwei Alternativen für uns: Wir können uns entweder entscheiden, Gott in Wahrheit anzubeten, oder Ihn nicht anzubeten. Wenn wir Gottes Stimme zuerst hören und ihr dann gehorchen, treten wir in Seine Ruhe ein. Die erste Voraussetzung dafür ist also der Faktor, dass wir Gottes Stimme hören müssen. In Jer 7,23 sagt Gott zu Seinem Volk: „…sondern dieses Wort habe ich ihnen geboten: Hört auf meine Stimme, dann werde ich euer Gott sein, ….“

Diese Worte enthalten eine der einfachsten Aussagen hinsichtlich der Anforderungen Gottes an uns, die ich jemals in der Bibel entdeckt habe: „Hört auf meine Stimme, dann werde ich euer Gott sein.“

In 5. Mose 28 finden wir eine Liste all der Segnungen, die uns auf Grund unseres Gehorsams zuteil werden bzw. eine Liste all der Flüche, die durch unseren Ungehorsam über uns kommen. Die Liste der Segnungen beginnt mit den Worten, „…wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, genau gehorchst, …dann werden all diese Segnungen über dich kommen.“ (s. Vers 1-2). Die Liste der Flüche dagegen wird mit folgenden Worten eingeleitet: „…, wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorchst, … dann werden all diese Flüche über dich kommen…“ (s. Vers 15)

Das entscheidende Kriterium ist also die Tatsache, ob man der Stimme des Herrn gehorcht oder ob man ihr nicht gehorcht. Wie ich bereits sagte, bin ich überzeugt, dass die Anbetung uns in die Lage versetzt, Gottes Stimme hören zu können.

Ich möchte zwar niemanden schockieren mit meiner nächsten Aussage, aber ich werde es dennoch beim Namen nennen: Es ist einfach nicht genug, wenn man nur seine Bibel liest, wie in Joh 10,27 unmissverständlich zum Ausdruck kommt:

„Meine Schafe hören meine Stimme, und … sie folgen mir.“ - d. h., indem sie meine Stimme hören, folgen sie mir!

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass Jesus nicht sagte, Seine Schafe sollen die Bibel lesen, oder die Gemeinde besuchen oder sich auf eine bestimmte Weise kleiden - Er sagte vielmehr, sie „hören seine Stimme.“ Demnach kann man Jesus also nicht nachfolgen, wenn man Seine Stimme nicht hört. Es ist natürlich lobenswert, wenn man die Bibel liest - man muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass es durchaus möglich ist, die Bibel zu lesen, ohne dabei die Stimme des Herrn zu hören! Ich persönlich bin der unumstößlichen Auffassung, dass man nur über den Weg der Anbetung die Herzenshaltung entwickeln bzw. die Beziehung aufbauen kann, die als Grundlage dafür dient, Gottes Stimme wirklich hören zu können.

Wenn wir Gottes Stimme hören, kommen wir zur Ruhe. Ich bin überzeugt, dass es vor allem die Anbetung ist, die uns in die Ruhe hineinführt: Nur diejenigen, die verstehen, wie man wirklich anbetet, können diese Ruhe tatsächlich erfahren. Wie ich bereits sagte, hat diese Ruhe innerhalb der westlichen Kulturen wirklich Seltenheitswert.

Zuletzt werden wir uns nun noch Heb 4,9-11 näher anschauen:

„Also bleibt noch eineSabbatruhe dem Volk Gottes übrig. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken wie Gott von seinen eigenen. Lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle! “

Auch diese Bibelstelle hebt die Tatsache hervor, dass die Kinder Israel infolge ihres Ungehorsams nicht in die Ruhe eintreten konnten. Die Bibel sagt, „Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig … Ich sage jetzt nicht, dass wir den Sabbat einhalten oder den Sonntag zum Sabbat machen müssen, oder sonst etwas in dieser Richtung - aber offensichtlich gibt es in diesem Zusammenhang etwas, das uns entgehen kann, wenn wir nicht aufpassen! Ich glaube, Gott kann in Ihrem Herzen etwas bewegen, das Sie dazu veranlasst, Seine göttlichen, ewigen und unveränderlichen Gesetze auf ganz natürliche Weise einzuhalten. In jedem Fall tut Gott gerade etwas in meinem Herzen, was die Sabbatruhe anbelangt! Ich bin daher zu der Schlussfolgerung gekommen, dass ich Gott nicht gefallen kann, wenn ich jede Woche aufs Neue sieben Tage lang beschäftigt bin. Darüber hinaus bin ich mir natürlich auch der Tatsache bewusst, dass ich damit meiner Gesundheit Schaden zufügen würde.

Wenn Sie nun über diese Bibellehre nachsinnen, sollten Sie sich folgende Fragen stellen: Nutzen Sie die Ihnen zur Verfügung stehende Zeit wirklich zum Besten? Wissen Sie eigentlich, was es weißt, wirklich zur Ruhe zu kommen? Sind Sie in der Lage, die nötige Selbstdisziplin zu üben, gewisse Dinge nicht zu tun - noch nicht einmal in Gedanken? Sind Sie z. B. fähig, sich hinzulegen, ohne ständig darüber nachdenken zu müssen, was sie eigentlich gerade in diesem Moment tun sollten?

Wann werden wir also zur Ruhe kommen? Was meine Person anbelangt, so kann ich aufrichtig sagen, dass ich zum Thema „Anbetung und Ruhe finden“ etwas Neues entdeckt habe, wobei mir auch bewusst wurde, dass diese beiden Dinge sehr eng miteinander verwandt sind. Ich halte es daher für äußerst wichtig, Gott regelmäßig zu danken und zu preisen – und zwar so, dass man dies laut ausspricht. Meiner Meinung nach ist es auch ganz „normal“, dass man dabei tanzt, in die Hände klatscht oder singt. Andrerseits gibt es wiederum auch Zeiten, wo ich einfach „meine Flügel über mein Gesicht bzw. über meine Füße ausbreite“ und angestrengt lausche, damit ich genau hören kann, was Gott mir gerade in diesem Augenblick sagen möchte.

Wenn Sie also heute Seine Stimme hören wollen, dann achten Sie darauf, dass Sie Ihr Herz nicht verstocken, bzw. dass Sie Seine Ruhe nicht verpassen! Gott segne Sie!

Ihnen verbunden im Dienste des Meisters
Derek Prince